Der Name Fabian Salar Saremi ist ein Name, den man in der Bensheimer Umgebung kennt. Er ist bekannt als Held, der grundlos zum Opfer wurde. Die Informationen der BAnane sind unter anderem auf der gleichnamigen Website zu finden.
Am Abend des 27. Septembers 2008 ist Fabian mit einem Freund im „Fantasy“, einem Club in der Innenstadt von Bensheim, feiern. Zu Beginn ist es ein ganz normaler Abend, die Freunde unterhalten sich, bis Fabian ein Mädchen an der Bar sieht, welches von vier Männern belästigt wird. Er mischt sich ein. Daraufhin wirft der Türsteher die Gruppe hinaus. Bis heute weiß niemand genau, was in dieser Nacht noch alles geschieht. Man weiß nur, dass niemand hilft und dass Fabian Salar Saremi vor dem Club bewusstlos geschlagen wird. Bewusstlos lässt man ihn auf der Straße liegen, sodass er von einem Taxi nicht gesehen und überfahren wird. Aufgrund der lebensgefährlichen Verletzungen lag der junge Mann anschließend vier Wochen im Koma. Seine Zivilcourage wurde ihm nicht erwidert, sodass sein Mut drastische Folgen hatte. Denn Fabian Salar Saremi starb letztendlich am 25. Oktober 2008. Zurück bleiben die Erzählungen seiner Tat und ein Verein, der sich Fabian Salars Erbe nennt und ein „bisschen mehr Mut“ fordert.
Fabian Salar Saremi hat Zivilcourage geleistet, etwas, das kaum jemand wagt. Wenige Menschen greifen ein, wenn sie öffentliche Gewalttaten oder auch Diskriminierungen beobachten. Die meisten laufen mit gesenkten Kopf daran vorbei und ignorieren das Geschehene. Aber was ist Zivilcourage überhaupt? Wieso können beziehungsweise wollen Menschen in der Öffentlichkeit keine Hilfe leisten?
Für andere einstehen
Zivilcourage beschreibt im Allgemeinen, dass man Menschenwerte und Gerechtigkeit in der Öffentlichkeit vertritt und somit hilft. Manche Menschen haben Angst um sich selbst und wollen sich auch nicht einmischen und zeigen Gleichgültigkeit. Andere Menschen sehen darin keinen Vorteil für sich oder denken, dass es genug andere Menschen gibt, die helfen können. Genug eigene Probleme zu haben, ist oft eine weitere Ausrede. Was bei verschiedenen sozialen Projekten ebenfalls auffällig gewesen ist, dass sobald eine Person eingeschritten ist, sich direkt andere Menschen ebenfalls eingemischt haben. Auch konnte man sehen, wie Menschen stehen geblieben sind und geschaut haben, ob es zu eskalieren droht. Ebenfalls zeigen Statistiken, dass Menschen eher helfen, wenn keine anderen Menschen im Umkreis sind, da man sich so mehr verantwortlich fühlt. An großen öffentlichen Plätzen zum Beispiel fühlt sich keine Person direkt angesprochen, da es ja noch zwanzig weiter Menschen gibt, die helfen könnten. Trotzdem ist es strafbar, nicht einzugreifen und das hat Folgen. Im Strafbuch wird festgehalten: „Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“ Einfach die Polizei zu rufen ist schon eine Hilfe.
Experten reden davon, dass diese nicht vorhandene Hilfsbereitschaft damit zusammenhängt, wie man erzogen wird oder worden ist. Wenn man die Kompetenzen, Gewalt zu vermeiden oder Nein zu sagen, nicht vermittelt bekommen hat, so kann man auch nicht eingreifen. Deshalb versuchen zum Beispiel Polizisten Kindern beizubringen, Zivilcourage zu leisten. Kindern wird nähergebracht zu Gewalt klar und deutlich Stopp zu sagen und mit dem Opfer davonzugehen.
Zivilcourage erfordert Mut und eine gewisse Selbstlosigkeit. Es geht darum hinzuschauen und Zivilcourage zu leisten und es nicht zu ignorieren. Antonia Ehnes
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