Den Kindergarten hat so gut wie jedes Kind in Deutschland schon durchlebt. Das Kennenlernen von Gleichaltrigen, das Spielen mit Freunden und das Toben im Freien hat dabei den meisten Spaß gemacht. Doch sind es gerade die ersten Tage, die sowohl Eltern als auch den Kindern selbst einiges abverlangen.
Es gibt viele Eltern, die die Einmischung des Staates in ihre Erziehung nicht befürworten. Einige bewerten das Vorgehen des Staates auch als „grobe Einmischung“ in Familienangelegenheiten. So sollte es schließlich jeder Familie selbst überlassen sei, wann und wie sie ihr Kind in den Kindergarten schicken will, zumal soziale Kontakte auch außerhalb von diesem geknüpft werden können.
Kindergarten besuchen oder nicht?
In den Kindergarten zu gehen, dass haben viele Jugendliche erlebt. Dennoch ist es in Deutschland keine Pflicht, sein Kind in den Kindergarten zu geben, es kann seine Jahre bis zur Schule genauso gut zu Hause verbringen. Manchmal bleibt dem Kind auch nichts anderes übrig, denn oft fehlen in Deutschland die Plätze und die Kitas sind überlastet. Heute streitet die BAnane über eine Pflicht für den Besuch des Kindergartens und möchte sich ein Bild über das Positive wie auch das Negative dieser machen. Antonia Ehnes
Viele Kinder weinen, wenn sie das erste Mal im Kindergarten sind und ihr Elternteil wieder nach Hause geht und das Kind nun mehrere Stunden dort „alleine“ lässt. Doch sind diese Tränen wirklich nötig? Es wäre doch viel sinnvoller, das Kind langsamer an eine temporäre Trennung von seiner Mutter oder Vater zu gewöhnen, so dass es vor allem bei dem Kind zu weniger psychischen Stress kommt. So sind viele Kinder meist einfach noch zu jung und abhängig von ihren Eltern, um zu realisieren, dass sie sie in wenigen Stunden wiedersehen werden.
Fakt ist, dass man den Kindergarten meist mehr mögen wird, je älter man ist. So sollte man vor allem überdenken, ob drei das passende Einstiegsalter für den Kindergarten ist oder ob man dies nicht anheben sollte, da so kleine Kinder es oftmals nicht für gut befinden, wenn sie mehrere Stunden von ihren Eltern getrennt sind. Marco Mautry
Miteinander fördern
Eine Kindergartenpflicht, etwas, über das sich schon lange Gedanken gemacht wird. Es geht darum, jedem Kind ab dem dritten Lebensjahr einen Kindergartenplatz anzubieten, dieser soll verpflichtend sein. Befürworter wollen hiermit Kindern, die aus verschiedenen sozialen Schichten und kommen vielleicht auch einen Migrationshintergrund haben, die Chance geben, auf dem gleichen Niveau die Schule besuchen zu können und die Sprache zu verbessern. Außerdem soll das soziale Miteinander der Kinder gefördert werden.
Des Weiteren bereitet der Kindergarten die Kinder auf die Schule vor, sie müssen lernen, den halben Tag ohne Eltern auszukommen und auch selbstständiger werden. Ebenfalls lernen sie auch mit Situationen, welche ihnen nicht gefallen, auszukommen. Gleichzeitig würde eine solche Pflicht ein erster Schritt in eine soziale Gerechtigkeit herstellen, denn alle sollten es sich leisten können und die Möglichkeit haben, ihre Kinder in den Kindergarten zuschicken.
Alles in allem würde das Bild der Besucher eines Kindergartens verändert werden, denn auch Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Verhältnissen würden diesen besuchen, was dafür sorgt, dass die Kinder verschiedene Kulturen und Länder kennenlernen. Auch lernen sie mit jeder Sorte von Menschen klarzukommen und es herrscht eine bessere Akzeptanz.
Ein Kompromiss der Pflicht wäre es, wie in Österreich, dass letzte Kindergartenjahr verpflichtend zu machen, denn hier besuchen die Kinder oftmals eine Vorschule, die ihnen schon Zahlen und Buchstaben beibringt, was ein erster Schritt Richtung Schule ist und das Lernen dort vereinfacht. Die Kinder kennen so auch das Gefühl, konzentriert arbeiten zu müssen und zu zuhören. Antonia Ehnes
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