Erziehung - In den USA werden junge Menschen von ihren Eltern in "Bootcamps" zur Umerziehung geschickt

Gefügig und gehorsam

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In den USA schicken Eltern schwer erziehbare Jugendliche in Umerziehungslager - sogenannte "Bootcamps".

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Es ist normal, ab und zu einmal Streit mit seinen Eltern zu haben. Und auch wenn man gegen den Willen seiner Eltern handelt, weiß man, dass sie einen so lieben, wie man ist. So sollte es jedenfalls sein. Doch in den USA kommt es immer häufiger vor, dass Eltern ihre Kinder gegen sehr hohe Kosten in sogenannte "Bootcamps" schicken, wenn sie etwas an ihnen auszusetzen haben, was sie nicht alleine "regeln" können. Dort wird den Eltern versprochen, dass sie nach einer unbestimmten Aufenthaltsdauer in einem Umerziehungslager ein gehorsames und gefügiges Kind zurückbekommen.

Den Willen brechen

"Der Wille muss erst gebrochen werden, um ihn wieder neu aufbauen zu können", lautet der Grundsatz der "Bootcamps", zu dessen Umsetzung alle Mittel recht sind. So kommt es, dass seit 1980 laut Wikipedia mindestens 30 Jugendliche in amerikanischen Einrichtungen ums Leben gekommen sind und weitaus mehr dort durch die psychische und physische Gewalt verletzt wurden. Entkommen gibt es für die Insassen erst, wenn sich ihre Denkweise komplett geändert hat oder wenn sie die Volljährigkeit erreicht haben. Bis dahin dürfen sie ohne Konsequenzen in den Camps festgehalten werden, da sie gesetzlich noch ihren Eltern unterstehen. Lea Schneider

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