Glaube

Die Jugend kann in der Kirche mitentscheiden

Die katholische Kirche will sich wandeln, um attraktiv zu bleiben. Dazu gehört auch, Gemeinden zusammenzuschließen

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Pilger warten auf den Papst, der im Rahmen des Weltjugendtages die portugiesische Hauptstadt besucht. © dpa

In Zukunft soll die katholische Kirche anders aussehen. Es kommt zu mehreren Pastoralräumen hier im Umkreis. Die BAnane-Jugendredaktion hat mit Antonia und Konstantin Gosch sowie mit Alfred Dasbach gesprochen, die gerade helfen, den pastoralen Raum zu gestalten.

Was ist ein pastoraler Weg beziehungsweise ein pastoraler Raum?

Antonia, Konstantin, Alfred: Der pastorale Raum ist ein Zusammenschluss von katholischen Gemeinden, die sich im Raum Bensheim-Zwingenberg befinden. Dazu gehören die Gemeinden aus Bensheim, Zwingenberg, Auerbach und auch Fehlheim. Den Weg zu diesem pastoralen Raum nennt man pastoraler Weg. Auf diesem Weg wurden mehrere Gruppen gegründet, die dafür sorgen, dass der pastorale Raum erreicht wird und wir alle miteinschließen.

Wieso kam es zum pastoralem Weg?

Antonia, Konstantin, Alfred: Wir haben vom Bistum Mainz vorgeschrieben bekommen, dass wir diesen Weg gehen sollen, weil das Bistum nicht mehr genug Mittel hat, alle Gebäude halten zu können. Das Dekanat Bergstraße hat dann beschlossen, dass es drei pastorale Räume geben soll. Lorsch/Einhausen, Heppenheim und Bensheim/Zwingenberg.

Was sind die für Vorteile?

Antonia, Konstantin, Alfred: Dadurch, dass wir zukünftig weniger Gemeinden haben werden, können wir die Gelder an anderen Stellen einsetzen. Außerdem hat man eine wirklich große Gemeinschaft, in welcher auch mehr Kontakte geschlossen werden können. Das bietet auch den Jugendlichen den Vorteil, mehr Leute in ihrem Alter kennenzulernen und auch größere Events zu organisieren, die dann mehr Menschen ansprechen könnten. Es sind auch mehr Menschen, so dass es auch verschiedene Angebote geben wird, wie zum Beispiel verschiedene Gottesdienste an verschiedenen Orten, die dann auch Jugendgottesdienste mit einbinden.

Was für Angebote gibt es für die Jugendlichen?

Antonia, Konstantin, Alfred: Ein großes Angebot ist der Jugendrat im Pastoralweg. Hier kann die Jugend mitentscheiden und hat ihre eigene Stimme und kann so einen großen Einfluss auf die Entscheidungen ausüben. Außerdem werden hier Freizeiten geplant und es gibt Events, wie zum Beispiel der Weltjugendtag in Lissabon, die besucht werden. Wenn man gerne regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen will, kann man zum Beispiel auch Teil des Messdiener-Teams werden.

Was ist der Weltjugendtag und wie fandet Ihr diesen?

Antonia, Konstantin, Alfred: Der Weltjugendtag findet alle drei bis vier Jahre in einem ausgewählten Land statt. Dieses Jahr war es Lissabon, Portugal. Hier kommen dann alle christlichen Jugendlichen zusammen und können sich untereinander austauschen. Man erlebt einen tollen kulturellen Austausch und hat das Gefühl, trotz der verschiedenen Kulturen und Sprachen eine große Gemeinschaft durch die Gemeinsamkeit, den Glauben, zu haben. Man hat die Nächstenliebe und das Vertrauen gespürt. Außerdem konnte man auch sehen, wie der Glaube in den anderen Ländern gelebt wird.

Was war Euer schönstes Erlebnis in Lissabon?

Konstantin: Meine schönsten Erlebnisse sind der Abschlussgottesdienst am Tag der Begegnung und der Abschlussgottesdienst am Ende des Weltjugendtages gewesen. Hier wurden 1,5 Millionen Jugendliche auf Feldern untergebracht. Es waren auch überall in Lissabon Bühnen aufgebaut, wo Musik gespielt wurde.

Antonia: Ich fand es auch schön, dass wir zu Beginn in Gastfamilien untergebracht wurden und so eine persönliche Bindung zu dem Land aufgebaut haben. Bei unserer Ankunft waren auch die Häuser mit Flaggen geschmückt und es wurde getanzt und Musik gemacht. Und natürlich war es auch megatoll, dass man so viele verschiedene Jugendlichen kennengelernt hat.

Antonia, Konstantin, Alfred: Wir denken, dass der Weltjugendtag auch gezeigt hat, dass Glaube anders geht. Zum Beispiel wurden wir von einem Pfarrer geweckt, indem dieser „Halleluja“ in Techno geremixt hat. In der Zukunft muss ein Mittelweg zwischen Glaube für Jugendliche mit neuer Musik und Glaube für Erwachsene und ältere Menschen gefunden werden. Antonia Ehnes

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