Erfahrungsbericht - Ein Musical auf die Beine zu stellen, ist nicht einfach, das stellte auch BAnane-Mitarbeiter Marco fest

Die Erlebnisse eines Musicaldarstellers an der Bergstraße

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Die Aufführung des Musicals war für alle ein großartiges Erlebnis. © Mautry

Ein Musical ist eine doch recht klassische Form der Unterhaltung. Hierbei wird ein Theaterstück vorgespielt, bei dem ein Großteil der Dialoge gesungen werden und es dementsprechend sehr gesangslastig ist. Es ist sicher nicht für jedermann etwas. Auch ich war, als ich von dem Regisseur, einem Freund von mir, als Darsteller angeworben wurde, nicht ganz überzeugt. Theater gespielt hatte ich nur mal in der Schule und mit Gesang hatte ich auch nicht sonderlich viel am Hut.

Um ihm einen Gefallen zu tun, ließ ich mich überzeugen und besuchte eine Probe des doch recht überschaubaren Teams. Das Stück hatte den Titel „Trau dich!“ und handelt von einer Abiturklasse, in der jeder Schüler seine eigene kleine Geschichte hat. So übernahm ich den Part „Joe“. Bei der Rolle handelte es sich um einen sich selbst überschätzenden Jungen, dessen Freundin ihn abserviert, obwohl er alles für sie tun würde.

Skepsis in den Proben

In den ersten Wochen und Monaten Probezeit war ich nicht so richtig überzeugt von der ganzen Sache. Die Gruppe war selten vollständig und ich hatte das Gefühl, dass die ganze Nummer zu groß für uns war. Das Gefühl verstärkte sich noch mal, als ich umzog und nun kaum noch zu einer Probe erscheinen konnte. Meine Skepsis hielt weiterhin an, auch wenn ich jeden Darsteller schnell in mein Herz schloss. Ich glaubte selbst nicht daran, dass jeder seinen Text können wird, beziehungsweise wir jemals aufführungsreif werden können. Doch damit sollte ich falschliegen.

Premiere auf der großen Bühne im Lampertheimer Schwanensaal

Was als Musical-AG in der Obhut einer Schule gestartet war, wurde letztendlich von der Stadt übernommen. Location sowie gewisse Zuschüsse für Technik und mehr sorgten dafür, dass wir letztendlich ein Datum hatten, an dem wir unsere Premiere haben sollten. Und das nicht in einer Sporthalle, sondern im Lampertheimer Schwanensaal, einer doch eher eindrucksvollen Bühne für uns Jugendliche.

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Es begannen also die zwei Endproben-Wochen und ich war immer noch nicht wirklich davon überzeugt, dass das Ganze etwas wird. Mit geringen Erwartungen fuhr ich unangekündigt für diese Probe an den besagten Treffpunkt und bekam eine der Szenen als Zuschauer zu sehen. In dem Moment hat sich in mir alles umgepolt.

Die Performance sah um Welten besser aus, als ich es erwartet hatte, und nun war ich fest davon überzeugt, dass wir es auf die Bühne schaffen. Zwei Wochen lang haben wir uns täglich getroffen und mehrere Male das gesamte Stück oder einzelne Szenen durchgespielt. In der letzten Woche konnten wir auch schon auf der richtigen Bühne und endlich auch mit dem nötigen Equipment, wie beispielsweise Ansteckmikros proben. Auch das passende Make-up für die Bühne und die Kostüme wurden verwendet, so dass sich mit der Zeit alle aufeinander einspielten.

Auch ich, der anfangs sehr skeptisch war, gab alles dafür, dass wir eine geniale Premiere auf die Bühne bringen.

Generalprobe darf schiefgehen

Bei Darstellern gibt es viele Rituale und Aberglaube. Diese treffen teils auch, wie bei uns, zu. Denn unsere Generalprobe war geprägt von Versprechern, Nervosität, technischen Problemen und anderen Fehlern. Man merkte dem gesamten Team an, dass die vergangenen Tage an allen nagten und wie erschöpft wir waren. Doch war es sich jeder sicher, dass wir die Premiere meistern würden.

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Und dem war auch so. Die Premiere verlief im Gegensatz zur letzten Probe nahezu perfekt und das Publikum war begeistert. Als wir am Ende unseren Applaus bekamen und auch unser Regisseur auf die Bühne kam, sah man uns allen an, was für Steine uns von den Herzen fielen.

Es war wirklich ein unfassbares Erlebnis und ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sage, aber ich freue mich sehr auf die nächste Aufführung. Marco Mautry

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