Erfahrungsbericht

Spannende Einblicke in die jüdische Kultur

Annalena berichtet über ihren Start als Bundesfreiwillige in der Bibliothek der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg.

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Die Menora hat Annalena von ihren Kollegen geschenkt bekommen. © Bauer

Heidelberg. Herzliche Begrüßungen, vorzügliches Essen in der Mensa und der Geruch von alten Büchern: Meine ersten Wochen als Bundesfreiwillige in der Bibliothek der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg haben mir wieder einmal bestätigt, dass ich eine gute Entscheidung traf, nach dem Abitur nicht gleich zu studieren.

Von der jüdischen Kultur und Religion wusste ich bis vor kurzem nicht viel, was auch einer der Hauptgründe war, mich für einen Bundesfreiwilligendienst dort zu bewerben und so zeitgleich mehr über die Traditionen und die Geschichte des jüdischen Volkes zu erfahren. Nicht nur habe ich Zugang zu tausenden Werken, von denen ich einige schon zu lesen begonnen habe, ich erlange auch tiefere Einblicke in die Arbeit als Bibliothekarin.

Organisation, Überblick und Spaß beim Recherchieren sind gefragt. Viele Sachen muss ich noch lernen, wie zum Beispiel die korrekte Benutzung eines Online-Katalogs, in dem alle Werke (auch anderer Bibliotheken) verzeichnet sind. Glücklicherweise hat mein Vorgänger eine ausführliche Anleitung verfasst, für die ich ihm, auch wenn ich ihn nicht kenne, jeden Tag dankbar bin.

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Veröffentlicht
Von
Stefan M. Dettlinger
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Mit dem Freiwilligendienst an einer jüdischen Einrichtung werden selbstverständlich auch aktuelle Themen angesprochen, sei es nun der Krieg im Nahen Osten oder der zunehmende Antisemitismus in Deutschland. Ich habe mich sehr schnell eingelebt und freue mich schon morgens bei der Zugfahrt auf den Tag in der Bibliothek. Dabei ist auch ein entscheidender Faktor, dass ich eine gute Balance zwischen Selbstständigkeit und Kooperation beim Ausführen meiner Tätigkeiten habe.

Zum Beispiel kann ich immer bei Fragen auf meine Kolleginnen zugehen, die wirklich sehr herzlich sind und mich gleich am ersten Tag so vielen Mitarbeitern und Studenten vorgestellt haben, dass ich mich immer gut aufgehoben fühle und schon viele interessante Gespräche geführt habe. Und einen guten Aspekt hätte ich fast vergessen: An jüdischen Feiertage habe ich auch frei! Annalena Bauer

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