Frankfurt. Stadttauben sind ein emotional diskutiertes Thema - dies zeigte zuletzt die Debatte um die geplante Tötung von Tauben in Limburg. In mehreren Kommunen hessenweit engagieren sich Tierschützer, um das Leid der Vögel zu mindern. Mit tierschutzkonformen Methoden wie dem Eiertausch soll die Größe der Population begrenzt werden. Dabei werden echte Eier durch Fake-Eier ersetzt.
In Wiesbaden sind die Ehrenamtlichen vom Verein Stadttaubenhilfe in Parkhäusern oder leerstehenden Häusern unterwegs, um Nester zu kontrollieren. „Das Leid der Stadttauben ist groß; viele Tiere verhungern elendig oder sterben an taubenspezifischen Krankheiten, die durch die schlechten Lebensbedingungen begünstigt werden“, erklären die Tierschützerinnen.
Wiesbaden sei mit seinem Taubenkonzept erfolgreich, wie eine Ehrenamtliche erklärt. Die jüngste Taubenzählung vom Oktober 2023 habe ergeben, dass die Wachstumsrate in der Innenstadt von über 40 Prozent in den Jahren 2019 bis 2021 auf 5,5 Prozent in den Jahren 2021 bis 2023 habe gesenkt werden können.
Ehrenamtliche tauschen in Frankfurt mehr als 1.000 Eier aus
Auch in Frankfurt gibt es Menschen, die in ihrer Freizeit Taubeneier gegen Attrappen tauschen. Dies sei eine tierschutzgerechte, effektive und nachhaltige Maßnahme zur Populationskontrolle, sagt Alexandra Dommes vom Verein Maintauben. 2023 waren es nach Angaben des Vereins mehr als 1.600 getauschte Eier, 2024 rund 1.100. Die Wirkung sei spürbar, so Dommes.
In Limburg hatte in den zurückliegenden Monaten die geplante Tötung von Stadttauben für Aufregung gesorgt. Hintergrund ist ein Stadtverordnetenbeschluss zur Dezimierung der Taubenpopulation. Nach heftigem Widerspruch hat die Stadt diese Pläne inzwischen aufgegeben.
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