Betreuung

In Hessen mangelt es an Pflegefamilien

Engpässe bei den Pflegefamilien in Hessen: Jugendämter melden jede Woche neue Anfragen, doch nicht alle Kinder können vermittelt werden.

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dpa/lhe
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Kassel. In Hessen werden dringend Pflegefamilien gesucht. „Es gibt einen Mangel“, sagte Rahma Ataie vom St. Elisabeth-Verein in Marburg, der Pflegefamilien in Hessen und angrenzenden Bundesländern betreut. „Wir erhalten wöchentlich bis zu zehn Anfragen von Jugendämtern aus Hessen und darüber hinaus“, berichtete der Fachbereichsleiter Pflegefamilien. „Wir können diese Kinder nicht alle auf die Familien, die uns noch zur Verfügung stehen, verteilen.“

Auch die Kommunen berichten teilweise von Engpässen. „Es gibt Bereiche, in denen wir relativ gut aufgestellt sind. Einen Mangel gibt es aber auf jeden Fall bei den Bereitschaftspflegefamilien in der Stadt Kassel“, sagte Sabine Scherer, Fachbereichsleiterin Jugend des Landkreises Kassel. „Wir brauchen dringend Familien, die Säuglinge und Kleinkinder aufnehmen.“

Nicht alle Nachfragen können bedient werden

In Frankfurt ist die Zahl der zu versorgenden Kinder höher als die Anzahl der potenziellen Pflegepersonen, wie die Stadt mitteilte. „Zudem verzeichnen wir einen Rückgang bei Bewerbungen und Nachfragen der möglichen Pflegepersonen.“

Auch in Marburg können nach Angaben der Stadt nicht alle Nachfragen aus dem Allgemeinen Sozialen Dienst bedient werden. „Schätzungsweise fehlen aktuell zwischen drei und fünf Pflegefamilien. Grundsätzlich fehlt es vor allem auch an Pflegestellen, die bereit wären, Kinder mit Beeinträchtigung aufzunehmen.“

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