Chöre

Ritsert geht ins 38. Jahr als Vorsitzender des Sängerkreises

Bei der Jahreshauptversammlung des Sängerkreises Bergstraße in Reichenbach wurde der Vorstand im Amt bestätigt. Ein Appell nach neuen Mitstreitern im Führungsteam war ungehört verhallt.

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Heinz Ritsert und sein Vorstandsteam des Sängerkreises wurden einstimmig im Amt bestätigt. © Jürgen Strieder

Reichenbach. Der Sängerkreis Bergstraße (SKB) setzt für die kommenden beiden Jahre auf bewährte Kräfte: Bei der Jahreshauptversammlung am Samstag in Reichenbach bestätigten die rund 50 Delegierten der Mitgliedsvereine den kompletten Vorstand im Amt. Einstimmig. Heinz Ritsert geht in das 38. Jahr als Vorsitzender, seine Stellvertreterin bleibt Inge Gölz. Rico Klos führt weiterhin die Kasse, Jan Metzger ist nach wie vor Schriftführer, Philipp Kriegbaum Pressewart, Rudolf Knapp, Kurt Muntermann, Gitta Wegner und Roland Weinz Beisitzer. Das darf als Vertrauensbeweis dafür gewertet werden, dass Ritsert mit seinem Team den Verband geräuschlos durch die gerade für Chöre schwierige Corona-Zeit geführt hat.

Im Rahmen der Aktion „Sängerfänger“ konnten neue Aktive gewonnen werden, die Kasse stimmt, Querelen sind nicht wahrnehmbar. Allerdings war Ritserts Appell an die Kreisvereine im Vorfeld der Sitzung ungehört verhallt: Der Vorsitzende hatte nach Freiwilligen gefragt, die bereit für ein Amt im Vorstand sind. Ergebnis: Fehlanzeige.

Ehrungen für langjährige Vorstände

Der Sängerkreis Bergstraße ehrt langjährige Vorstandsmitglieder seiner Vereine traditionell im Rahme der Jahreshauptversammlung. So auch am vergangenen Samstag im Reichenbacher Gasthaus „Zur Traube“.

Den Ehrenbrief des Hessischen Sängerbundes überreichte HSB-Vizepräsident Christian Hofmann an Inge Gölz. Sie steht seit 25 Jahren dem Gesangverein Frohsinn 1894 Biblis vor. Sängerkreis-Vorsitzender Heinz Ritsert nahm die weiteren Ehrungen vor: Klaus Ohl (30 Jahre Vorsitzender MGV 1902 Bürstadt), Hermann Ehrhardt (30 Jahre Stellvertretender Vorsitzender MGV Liederkranz Winterkasten), Edith Götz (30 Jahre Rechnerin GV Sängerlust Lautern), Dieter Haake (20 Jahre Stellvertretender Vorsitzender MGV Eintracht Gronau) und Willi Schäfer (20 Jahre Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des GV Liederkranz 1845 Einhausen). ppp

Der Frauenchor Reichenbach als ausrichtender Verein eröffnete die Generalversammlung wie üblich musikalisch. Der neue Projektchor – drei Männer singen darin mit – präsentierte unter der Leitung von Constanze van Deyk den Gospel „Good news“, „Dona nobis pacem“ in einer modernen Version und den Udo-Jürgens-Song „Ihr von morgen“. Claudia Klust wies in ihrer Willkommensnote darauf hin, dass der Chor dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert.

Die Namen Musk, Trump und Zuckerberg schafften es auch in die folgenden Grußworte. Beim Bundestagsabgeordneten Michael Meister und der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland klang durch, dass die Gemeinschaft in den Chören auch im digitalen Zeitalter ein soziales Medium geblieben sei, in dem die Begegnung von Mensch zu Mensch im Mittelpunkt stehe.

Christian Hofmann, der als Vizepräsident des Hessischen Sängerbundes als erster am Podium stand, berichtete von dem bei seinem Verband installierten „Fördermittelcoach“, der die Vereine durch den Bürokratie-Dschungel lotsen soll. „Seit wir unsere Förderanträge von ihm prüfen lassen, sind alle bewilligt worden“, sagte Hofmann.

Ziel ist ein einheitlicher Dachverband in Hessen

Der Landesverband arbeite weiter an seiner Modernisierung, wolle in diesem Jahr eine neue Satzung verabschieden und bemühe sich um die Schaffung eines einheitlichen Dachverbandes für alle Chöre im Land. Im Moment gibt es neben seinem HSB auch noch den Hessischen Chorverband, der auf seiner Webseite ebenfalls als Interessenvertreter der Hessischen Chöre firmiert.

Auch innerhalb des Kreises Bergstraße existiert neben dem gleichnamigen Sängerkreis noch der Sängerkreis Weschnitztal-Überwald (SKW Ü), vertreten durch seinen Vorsitzenden Wolfgang Schlapp. Beide Sängerkreise, betonte Ritsert, pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Alle zwei Jahre würdigt Landrat Christian Engelhard langjährige Aktive beider Verbände in einer gemeinsamen Jubilarenfeier. Die nächste richtet der SKWÜ am 16. März in Unter-Abtsteinach aus, in zwei Jahren ist dann wieder der SKB an der Reihe.

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Ritsert appellierte an die Vorstände, den naturgemäß meist betagten Jubilaren die Teilnahme an der Feier zu ermöglichen. Der Kreisvorstand organisierte in den vergangenen Jahren mehrfach Fortbildungen für Funktionsträger, um ihnen bei der Abrechnung mit der GEMA und bei der Bedienung der EDV-gestützten Mitgliederverwaltung unter die Arme zu greifen. Mehrfach fielen die teils online, teils als Präsenzveranstaltungen angebotenen Seminare mangels Interesse aus. Und: „Angemeldet haben sich diejenigen, die es eigentlich gar nicht nötig hätten“, bemerkte Ritsert. In Bezug auf die Einführung der E-Rechnung konnte er Entwarnung geben: Der größte Teil der Vereine werde von der Pflicht zur elektronischen Rechnungsstellung nicht vor 2029 ereilt.

Kassenprüfer Andreas Mayer zeigte sich beeindruckt von der bereits heute komplett papierlosen Kassenführung von Rechner Rico Klos und will das genutzte Programm auch bei seinem eigenen Verein (Sängerkranz Zwingenberg) vorstellen. Klos bat die Delegierten um termingerechte Meldung der Mitgliederzahlen zum 31. Januar als Grundlage für die Beitragszahlungen und bescheinigte dem Kreisverband ein „solides finanzielles Fundament“. Die Entlastung für Rechner und Vorstand erfolgte einstimmig. Astrid Pawlitschek (Nordheim) und Marion Roth-Hintz (Lorsch) werden die Kasse im kommenden Jahr prüfen. Als Vertreter steht erneut Andreas Mayer bereit. ppp

Ehrungen beim Sängerkreis: (v.l.) Inge Gölz, Klaus Ohl, Dieter Haake, HSB-Vizepräsident Christian Hofmann, Edith Götz, Willi Schäfer und Hermann Ehrhardt. © J. Strieder

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