Nach den vermehrten Drohnensichtungen in Deutschland fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Hessen ein rasches Konzept zur Abwehr dieser Flugkörper. Die Zuständigkeiten hier seien ein Chaos, kritisierte der GdP-Landesvorsitzende Jens Mohrherr. „Landespolizei, Bundespolizei, manchmal sogar die Bundeswehr – wer wann was macht, weiß keiner. Das gefährdet die Sicherheit aller“, ergänzte er.
Wenn beim Anflug einer Drohne womöglich Sekunden zählten, dürfe sich niemand in Zuständigkeitsfragen verheddern: „Hessen muss die Polizei klar ermächtigen, sofort einzugreifen – und mit den modernsten technischen Mitteln ausstatten. Diese Ausrüstung muss dezentral und einsatzbereit 24/7 vorgehalten werden“, betonte Mohrherr.
1.000 zusätzliche Polizisten?
Innere Sicherheit bleibe Kernaufgabe der Polizei - der GdP-Landeschef wandte sich bei der Drohnenabwehr gegen „militärische Experimente“. Auch für den sofortigen Aufbau von Drohnenabwehrteams in allen Polizeibehörden sei eine schnelle Personalaufstockung nötig. Generell forderte Mohrherr mindestens 1.000 zusätzliche Polizeikräfte in Hessen.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hatte seinerseits jüngst weitere Maßnahmen zur Drohnenabwehr angekündigt. Es brauche auch ein abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern. Hessen habe im Polizeigesetz bereits 2024 Maßnahmen ermöglicht, damit die Polizei Drohen unschädlich machen könne, ergänzte Rhein.
Drohnen bei Flughäfen
Drohnen unbekannter Herkunft störten kürzlich den Flugbetrieb am Airport in München empfindlich. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt wurde am Freitag ebenfalls eine Drohne gesichtet. Sie gehörte einem Hobbydrohnenpiloten. Ihm droht ein hohes Bußgeld. Der Flugbetrieb beim Airport Frankfurt war im Gegensatz zu München ungestört geblieben.
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