Politik

Gemischte Reaktionen in Hessen auf Wahlergebnis

Es war ein Wahltag bei strahlendem Sonnenschein. Wer konnte nach den ersten Prognosen ab 18 Uhr strahlen und jubeln? Wo war die Stimmung eher niederschmetternd?

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dpa/lhe
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Hessen. Die ersten Prognosen und Hochrechnungen zum Ausgang der Bundestagswahl haben bei den hessischen Parteien gemischte Reaktionen ausgelöst. Die Spitzenkandidatin der Hessen-CDU, Patricia Lips, bekräftigte im hr-Fernsehen, die Union sei die mit Abstand stärkste Partei geworden und habe zugelegt. Die CDU habe mit Friedrich Merz ganz klar den Regierungsauftrag. Der hessische SPD-Spitzenkandidat Sören Bartol nannte das Ergebnis für die SPD „niederschmetternd“. Das sei eine schwere Niederlage für die deutsche Sozialdemokratie.

Der Co-Spitzenkandidat der hessischen Grünen, Omid Nouripour, sagte zu den ersten Prognosen für seine Partei: „Es ist sicher nicht das Ergebnis, was wir uns erhofft haben.“ Der AfD-Spitzenkandidat Jan Nolte erklärte: „Das ist ein Ergebnis, da muss man jubeln.“ Der FDP-Fraktionsvorsitzende Stefan Naas, sagte: „Das wird ein langer Abend.“ Aber er sei optimistisch. „Ich denke, wir werden das schaffen.“ Der hessische Linken-Vorsitzende Jakob Migenda führte das gute Abschneiden seiner Partei darauf zurück, dass die Linke im Wahlkampf die wichtigen Probleme der Menschen angesprochen habe.

CDU nach ersten Hochrechnungen Wahlsieger

Deutschland steht vor einem Machtwechsel: Nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF ist die Union mit rund 29 Prozent stärkste Kraft geworden, dahinter folgt die AfD mit etwa 20 Prozent vor der SPD (16 Prozent) und den Grünen (13,5 Prozent). Die Linke schaffte mit mehr als acht Prozent den Einzug in den Bundestag. FDP und BSW müssen dagegen bangen, ob sie über die Fünf-Prozent-Hürde kommen.

In Hessen hatten bis 14.00 Uhr rund 42,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem Wahllokal abgegeben. In diesem Wert seien die Briefwähler nicht berücksichtigt, hieß es beim Landeswahlleiter in Wiesbaden. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl im Jahr 2021 hatten bis zum gleichen Zeitpunkt 41,3 Prozent gewählt. Insgesamt lag die hessenweite Wahlbeteiligung damals bei 76,2 Prozent.

Etwa 4,3 Millionen Hessinnen und Hessen waren wahlberechtigt. Bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein konnte die Wahl vielerorts mit einem Spaziergang verbunden werden.

Bundestag verkleinert sich

51 der derzeit 736 Abgeordneten im Bundestag kommen aus Hessen: 15 Sozialdemokraten, 12 Christdemokraten, 9 Grüne, 7 Freidemokraten, 5 AfD-Politiker und 3 Linke. Das neue Wahlrecht deckelt die künftige Sitzzahl jedoch bei 630 Parlamentariern - unter Verzicht auf Überhang- und Ausgleichsmandate.

Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die CDU in Hessen 22,8 Prozent geholt, die SPD als damals stärkste Kraft 27,6 Prozent, die AfD 8,8 Prozent, die FDP 12,8 Prozent, die Grünen 15,8 Prozent und die Linke 4,3 Prozent. Das BSW gab es noch nicht.

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