Blaulicht

Ermittlungen gegen mutmaßlichen Schleuser in Lampertheim

Gegen den 38-jährigen Syrer wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet.

Von 
red
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Im Rahmen weiterer Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Beschuldigte in der Vergangenheit bereits mehrfach im Zusammenhang mit dem Einschleusen von Ausländern aufgefallen war. © picture alliance / dpa

Lampertheim. Einsatzkräfte der Bundespolizei haben bereits Ende August am Grenzübergang B9 Bienwald ein Fahrzeug mit zwei männlichen Insassen bei der Einreise nach Deutschland überprüft, wie die Polizei berichtet. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass es sich um einen 38-jährigen Syrer mit gültigem Aufenthaltstitel, sowie einen 30-jährigen Marokkaner ohne aufenthaltslegitimierende Dokumente handelte.

Beide Personen wurden zur weiteren Sachbearbeitung auf das Bundespolizeirevier nach Kandel verbracht. Im Zuge der Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass der Fahrer des Fahrzeugs an Schleusungshandlungen beteiligt sein könnte. Nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft wurde das Smartphone des 38-Jährigen beschlagnahmt. Er wurde nach Abschluss der Maßnahmen entlassen. Der 30-Jährige ohne Dokumente wurde anschließend nach Frankreich zurückgewiesen.

Größere Menge unversteuerter Waren sichergestellt

Im Rahmen weiterer Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Beschuldigte in der Vergangenheit bereits mehrfach im Zusammenhang mit dem Einschleusen von Ausländern aufgefallen war. Die Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin eine Wohnungsdurchsuchung, die durch das Amtsgericht Landau angeordnet wurde. Die Durchsuchung fand am 22. Oktober in der Wohnung des Beschuldigten in Lampertheim statt.

Der Mann konnte dort gemeinsam mit seiner schwangeren Frau und drei kleinen Kindern angetroffen werden. Bei der Durchsuchung wurden mehrere elektronische Geräte, darunter mehrere iPhones, die teils als gestohlen gemeldet waren, ein iPad, drei E-Scooter sowie zwei E-Bikes, die ebenfalls als gestohlen gemeldet waren, aufgefunden.

Außerdem wurden eine größere Menge unversteuerter Waren sichergestellt, darunter Shishatabak ohne Steuermarke, über 20 Schachteln Zigaretten ohne Steuerzeichen, sowie ein ausgeschriebenes Kennzeichenpaar. Zudem wurden Bargeld im unteren fünfstelligen Bereich sowie drei Unzen Gold gefunden. Bei den Unzen Gold handelt es sich mutmaßlich um Falschwaren. Weiterhin wurde eine Schreckschusswaffe aufgefunden.

Bei der anschließenden Durchsuchung des Kellers wurden in einem Kühlschrank mehrere verkaufsfertig verpackte Betäubungsmittel und eine Feinwaage festgestellt. Der Fund deutet auf Handel mit Betäubungsmittel hin. Das hinzugezogene Kommissariat K34 der Polizeidirektion Bergstraße übernahm nach dem Auffinden der Betäubungsmittel gemeinsam mit der Bundespolizei die weitere Durchsuchung.

Mehrere Verstöße festgestellt

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden zusätzlich das Fahrzeug, sein Pass und die Pässe seiner Familienmitglieder beschlagnahmt. Das Jugendamt wurde aufgrund der im Haushalt angetroffenen Lebensumstände informiert. Gegen den 38-jährigen Syrer wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts der Schleusung, des Handels mit Betäubungsmitteln, Hehlerei, Steuervergehen, sowie Verstößen gegen das Waffengesetz.

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