Natur und Umwelt

Die Schonzeit für Waschbären soll bald abgeschafft werden

Der Waschbär sorgt für immer größere Probleme in Hessen. Die Landesregierung will deshalb, dass die Tiere ganzjährig bejagt werden können.

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dpa/lhe
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Ein noch junger Waschbär blickt von einem Baum auf einem privaten Grundstück. © Patrick Pleul

Hessen. Die schwarz-rote Landesregierung will die Schonzeit für Waschbären in Hessen bald abschaffen. Das Vorhaben sei weit fortgeschritten und werde demnächst abgeschlossen, teilte das hessische Landwirtschafts- und Jagdministerium mit. Die Landesregierung wolle damit bessere und wirksame Möglichkeiten schaffen, um bestehende Probleme mit Waschbären möglichst zielgerichtet zu minimieren.

Die ganzjährige Jagdzeit für Waschbären sei im Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Hessischen Jagdverordnung enthalten. „Dieser wurde den Verbänden im Mai übersandt. Die Stellungnahmen der Verbände werden derzeit ausgewertet und weitere, vorgebrachte Vorschläge geprüft“, hieß es. Für erwachsene Waschbären gilt in Hessen eine Schonzeit von März bis Ende Juni.

Mindestens 120.000 Waschbären in Hessen

Dem Ministerium zufolge gehen Schätzungen von mindestens 120.000 Waschbären in Hessen aus. Die Tiere seien ein Grund für die Gefährdung heimischer Arten. „Sie sind als invasive Art ein nicht unerheblicher und oft zusätzlicher Stressfaktor für andere Arten. Im Herbst fressen sie reifes Obst und Insekten, im Frühjahr können dagegen auch Vogelnester sowie bedrohte Amphibien und Reptilien gefressen werden.“

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Daher werde vor allem in Schutzgebieten und Schwerpunktbereichen der Artenvielfalt und bedrohter Arten versucht, den negativen Einfluss des Waschbären zu minimieren. „Dies geschieht durch zahlreiche Maßnahmen, wie beispielsweise die Intensivierung der Jagd in diesen Bereichen, Strukturverbesserung und in Einzelfällen Einzäunungen.“

Neben den negativen Auswirkungen auf die Natur und Artenvielfalt seien auch Schäden an der Infrastruktur möglich und kämen häufig vor. „Waschbären gewöhnen sich an den Menschen und können Dachböden und Gartenhütten bewohnen. Dort verursachen sie dann Schäden im Dach oder an der Isolation.“ Ebenfalls möglich seien Verschmutzungen durch Ausscheidungen.

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