Hessen. Rund 5.000 Wahllokale in Hessen öffnen an diesem Sonntag von 8.00 bis 18.00 Uhr für die Bundestagswahl. Etwa 4,3 Millionen Hessinnen und Hessen sind in den 421 Gemeinden des Landes wahlberechtigt. Oft befinden sich die Wahllokale in Schulen oder Gemeinderäumen.
Die Wahl mit einem Spaziergang verbinden? Nach der oft klirrenden Kälte der vergangenen Winterwochen hat der Deutsche Wetterdienst für den Wahlsonntag in Hessen deutlich mildere Temperaturen vorhergesagt.
Zuvor ist auch schon Briefwahl möglich gewesen. Seit 2008 ist dafür keine Erklärung besonderer Gründe wie etwa Krankheit oder Geschäftsreise mehr nötig. Der Anteil der Briefwähler ist daher bei den Wahlen in Hessen gestiegen.
Jeder Wähler hat zwei Stimmen
Ihre Kreuzchen dürfen am Wahltag alle Deutschen in den 22 hessischen Bundestagswahlkreisen machen, die mindestens 18 sind. Das Mindestalter für die Wählbarkeit als Bundestagsabgeordneter beträgt ebenfalls 18 Jahre. Jeder Wähler und jede Wählerin hat eine Erststimme für einen Kandidaten im jeweiligen Wahlkreis sowie eine Zweitstimme für die Landesliste einer Partei.
Hessen Spitzenkandidaten jeweils auf Platz eins der Landeslisten ihrer Parteien sind Patricia Lips (CDU), Sören Bartol (SPD), Jan Nolte (AfD), Bettina Stark-Watzinger (FDP), Janine Wissler (Linke) und Ali Al-Dailami (BSW). Bei den Grünen kandidiert ein Spitzenduo: Anna Lührmann auf Platz eins und Omid Nouripour auf Platz zwei der Liste.
Bundestagswahl vorgezogen
Als Termin für eine turnusmäßige Bundestagswahl war ursprünglich in Deutschland der 28. September 2025 geplant. Doch im November 2024 zerbrach die Ampelregierung in Berlin und die Abstimmung wurde vorgezogen.
51 der derzeit 736 Abgeordneten im Bundestag kommen aus Hessen: 15 Sozialdemokraten, 12 Christdemokraten, 9 Grüne, 7 Freidemokraten, 5 AfD-Politiker und 3 Linke. Das neue Wahlrecht deckelt die künftige Sitzzahl jedoch bei 630 Parlamentariern - unter Verzicht auf Überhang- und Ausgleichsmandate.
Bundestag verkleinert sich
Der stellvertretende Landeswahlleiter Jonas Fischer hat daher kürzlich vermutet, dass „etwas weniger als 50 Abgeordnete aus Hessen in den Bundestag einziehen. Außerdem kann es dazu kommen, dass einzelne Wahlkreiskandidaten, auch wenn sie in einem der 22 hessischen Bundestagswahlkreise die meisten Erststimmen erhalten, nicht in den Bundestag einziehen. Dies ist der Fall, wenn eine Partei mehr Wahlkreisgewinner stellt, als ihr nach dem Zweitstimmenanteil an Sitzen zusteht.“ Nach dem Wegfall von Übergang- und Ausgleichsmandaten erhalten laut Fischer die „Wahlkreisgewinner mit den vergleichsweise geringsten Erststimmenanteilen keinen Sitz“.
Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die CDU in Hessen 22,8 Prozent geholt, die SPD als damals stärkste Kraft 27,6 Prozent, die AfD 8,8 Prozent, die FDP 12,8 Prozent, die Grünen 15,8 Prozent und die Linke 4,3 Prozent. Das BSW gab es damals noch nicht. Die Wahlbeteiligung lag 2021 bei 76,2 Prozent in Hessen.
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