Lorsch. Bei den Lorscher Stadtfesten gibt es immer auch Angebote für Kinder, für die Eltern nicht erst den Geldbeutel zücken müssen. Am Samstag sorgte zum Beispiel die städtische Kinder- und Jugendförderung für ein kostenfreies Mitmach-Programm auf der Klosterwiese neben dem Rummelplatz.
Auf dem grünen Rasen lagen Schläger aus, um Federball zu spielen. Beliebt waren zudem das Planschen und das Kinderschminken. Angela Dettmering und ihr Team malten ihren Kunden nach deren jeweiligen Wünschen bunte Gesichter oder verwandelten sie in Katzen.
Kinder konnten auch selbst zu Pinsel und Acrylfarbe greifen und kreativ werden. An einer der Stationen nämlich gab es Holzblumen, die nach Belieben angemalt werden konnten. Am späten Samstagnachmittag konnten Besucher bereits eine stattliche „Blumenwiese“ bewundern, die zum Trocknen in der Sonne aufgesteckt worden war. Es wurde auch dafür geworben, dass Lorsch wieder einen Jugendrat erhält, noch fehlen genügend interessierte junge Leute, die sich engagieren wollen.
Nachhaltigkeit und Bier in pfandfreien Gläsern
Kinder gestalteten auch einen Teil des Bühnenprogramms mit. Auf Auftritte vor einem größeren Publikum hatten sich die Tanzgruppe des Lorscher Mütter- und Familienzentrums „Mütze“ mit Zumba und die Tvgg-Fußballabteilung mit einer „Gaudihäschen“-Tanzshow vorbereitet. Auch die Bürger-Funken und die Garde- und Showtanzgruppe der Tvgg Lorsch hatten Choreographien einstudiert. Die musikalische Abendunterhaltung übernahmen verschiedene Bands. Vor der Bühne tanzten Festbesucher gerne zu den Rhythmen mit. Heute sind zum Abschluss die Pink Panthers an der Reihe, die ihr Publikum ebenfalls zuverlässig in gute Stimmung versetzen.
Musikalisch eröffnet wurde das Johannisfest vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr unter Stabführung von Andreas Volk. Mit „Preußens Gloria“ und dem „Kronprinz“ stimmten sie auf den Bieranstich ein. Der ist auf jedem großen Volksfest Chefsache. Bürgermeister Christian Schönung benötigte diesmal nur einen einzigen kräftigen Schlag, bis er gemeinsam mit Wolfgang Köhler vom Braustüb‘l die gespendeten 20 Liter Freibier verteilen konnte. Dafür gab es Applaus. Im Vorjahr hatte der Anstich erst nach drei Schlägen geklappt.
Ausgeschenkt wurde das Bier diesmal in pfandfreien Gläsern. Man setze in Lorsch auf Nachhaltigkeit; sagte Schönung. Dass zu den vielen Gästen bei der Festeröffnung unter anderem auch die Hessische Familien- und Gesundheitsministerin Diana Stolz gehörte, hob Schönung in seiner Ansprache besonders hervor. Auch seinen Einhäuser Amtskollegen Helmut Glanzner begrüßte er als Gast in Lorsch persönlich.
Wieso das Johannisfest weit vor dem Johannistag startete
Warum das Johannisfest diesmal schon am 13. Juni eröffnet wurde und damit elf Tage vor dem Johannistag am 24. Juni, können die Veranstalter aus dem Stadthaus zwar erklären, verstehen muss man es aber nicht unbedingt. Das Lorscher Fest fand nun zeitgleich zu anderen Großveranstaltungen statt, etwa dem Bürgerfest Bensheim und den Freibad-Aktionstagen in Lorsch, und so konkurrierte man um Besucher.
Die Lorscher berufen sich bei ihrem Termin auf die Historie. Lorsch erhielt einst das Recht, einen Jahrmarkt auf den Dienstag vor Johannis Baptistä durchzuführen. Da das Fest längst mehrtägig ist und nicht an einem Dienstag anfangen soll, startete es diesmal also am Freitag vor dem 17. Juni. Ein Gottesdienst zum Johannisfest gehört seit einigen Jahren allerdings nicht mehr zum Programm, nachdem dieser zuletzt nur mäßig besucht war.
Eingebunden ins Johannisfestprogramm war in diesem Jahr eine fulminante Schau-Übung der Feuerwehr. Sie präsentierte in der Ortsmitte ihre fast 150-jährige Geschichte. Ein ausführlicher Bericht dazu folgt.
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