Leserbriefe Reflexartig zugeschrieben

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Berichterstattungen und Leserbriefe zum Thema „Kriegstüchtigkeit“.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, verschiedenen Luftraumverletzungen und Drohnenflügen wird in den Medien immer eindringlicher die Notwendigkeit sogenannter „Kriegstüchtigkeit“ beschworen und auf die russische Bedrohung verwiesen. Manche Stimmen sind gar hundertprozentig von einem Angriff spätestens 2029 überzeugt. Oben genannte Zwischenfälle werden reflexartig den Russen zugeschrieben. Korrekturen in den Medien, wenn sich diese Mutmaßungen als nicht haltbar erweisen? Fehlanzeige!

Drei Beispiele: Drohnen am 9. September, die angeblich ein Haus in Polen beschädigten. Verteidigungsminister Pistorius und andere sehen dahinter einen russischen Angriff. Inzwischen ist zweifelsfrei festgestellt, dass das Haus von einer polnischen Luftabwehrrakete getroffen wurde und die Drohnen wohl von ukrainischer Drohnenabwehr fehlgeleitet wurden, was leider in den Medien keine Resonanz fand.

Der Dienstjet von Frau v.d. Leyen hatte Probleme bei der Landung in Bulgarien, weil angeblich GPS-Systeme gestört wurden, natürlich von russischen Diensten. Nun hat sich herausgestellt, dass es Probleme in v.d. Leyens Flugzeug gab und die Flughafensysteme einwandfrei funktionierten. Korrektur des in den Medien vorschnell propagierten Verdachts? Ebenfalls Fehlanzeige!

Nach der Sprengung der Nordstream-Pipeline war man sich schnell einig, dass dieser Terrorakt nur auf Russland zurückgehen könne. Heute gibt es wohl andere Verdächtige, und um die Ursachenforschung ist es merkwürdig ruhig geworden. Wem nützt diese Sprengung? Den Russen nicht, wohl aber neuen, transatlantischen Gaslieferanten.

Auch hinsichtlich des Ukraine-Krieges wären Faktenzu nennen, die eine etwas andere Sicht ermöglichten. Hier seien nur die Abkommen Minsk I und II erwähnt, die vom Westen konterkariert wurden. Der britische Regierungschef Starmer damals wörtlich: „The West is not ready for peace.“. Erwähnenswert ist auch der seit 2014 währende grausame Bürgerkrieg in der Ukraine mit Tausenden toter Zivilisten, bevor Putin 2022 einmarschierte.

Die jährlich erstellte Bedrohungsanalyse der 17 amerikanischen Geheimdienste konstatiert, dass Russland keinen Konflikt mit USA oder NATO anstrebt. Ein Angriff auf das mächtigste Militärbündnis der Welt käme einem russischen Selbstmord gleich. Putin wörtlich: „Ein solcher Angriff widerspräche dem gesunden Menschenverstand, weil er einen Weltkrieg und damit das Ende der Menschheit bedeuten könnte.“ (BA v. 10.02.2024).

Könnte die ständige Betonung einer notwendigen „Kriegstüchtigkeit“ bezwecken, durch Schüren von Ängsten zu erreichen, dass die Menschen in Deutschland die enormen Kosten/Schulden für die geplante Aufrüstung akzeptieren? Bekannt ist, dass Dinge schließlich geglaubt werden, wenn man sie nur oft genug wiederholt.

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Von
Dr. Peter Zehfuß
Ort
Einhausen
Datum

Leserbriefe

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