Leserbriefe Neues Gewerbe bringt Geld

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Neues Gewerbe bringt Geld

Den Artikel über den Vorstand der SPD Lindenfels könnte man am besten mit den Worten „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ beschreiben. Hier positionieren sich die gleichen Akteure, die man vor mehreren Jahren bei den Demonstrationen für die Abschaffung von Atomkraftwerken publikumswirksam in der ersten Reihe stehen sehen konnte, gegen die sich hieraus ergebende Alternative.

Die im Artikel aufgezählten Argumente gegen eine Groß-Solaranlage machen die Herren – ohne es zu merken, vielleicht auch ohne es zu wissen – direkt wieder zunichte, indem sie selbst feststellen, dass es sich bei der geplanten Anlage um eine Agri-PV-Anlage handelt, die ja genau das Ziel hat, die Flächen nicht zu versiegeln und einen gesicherten Lebensraum für Insekten und Kleintiere zu schaffen.

In Anbetracht dessen, dass es für die Stadt Lindenfels und die dazugehörigen Ortsteile bis heute noch keine langfristige ökologische, landwirtschaftliche und städtebauliche Planung gibt, halte ich die Argumentation, dass die Errichtung einer solchen Anlage gegen diese nicht existente Planung spricht, für fragwürdig.

Ich würde es aber sehr begrüßen, wenn eine solche langfristige Planung einmal erstellt würde. Ich gehe eher davon aus, dass der SPD-Vorstand hier, wie so oft in den vergangenen Jahren, mit fragwürdigen Argumenten versucht, einen weiteren Investor zu vergraulen.

Aufgrund der finanziellen Lage der Stadt Lindenfels appelliere ich an alle Stadtverordneten, einmal über den Tellerrand hinauszuschauen und zu erkennen, dass die Erhöhung der Grundsteuer zum Ausgleich von Haushaltsdefiziten zwar kurzfristig zum gewünschten Erfolg führt, langfristig aber nur ein Ansiedeln von Gewerbe und ein Hinzugewinnen von neuen Einwohnern über die Ausweisung von neuen Wohngebieten zu dauerhaften und kontinuierlichen Einnahmen führen kann.

Ich möchte dafür werben, bei solch langfristigen Entscheidungen einmal aus der eigenen Komfortzone herauszukommen, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und bei Entscheidungen nicht eigene Begehrlichkeiten einfließen zu lassen.

Neue Ideen befürworten, sich aber dagegenzustellen, wenn sie vor der eigenen Haustüre umgesetzt werden sollen, ist ein schlechter Weg, um dauerhaft etwas zu verändern.

Wir treffen heute langfristige Entscheidungen für künftige Generationen und diese werden uns schlechte Entscheidungen zu Recht vorwerfen.

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Alexander Schneider
Ort
Lindenfels
Datum

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