Verkehr Leserforum: Auch für E-Scooter und Fahrräder gibt es Regeln

Lesedauer

Leserbrief. „Neue Regeln für E-Scooter in der Kritik“, vom 31. Juli

In dem Artikel geht es darum, dass für die Nutzung von E-Scootern neue Regeln geplant sind. Ich frage mich allerdings, warum neue Regeln, wenn die bestehenden meistens nicht eingehalten werden?

Beim Gang durch Bensheim kann man da die vielfältigsten Verstöße sehen, ohne dass man sie explizit sucht. Fahren zu zweit, fahren durch die Fußgängerzone oder auf dem Gehweg, fahren durch die Bahnhofsunterführung (wo ich neulich Zeugin eines Beinahe-Unfalls mit einem kleinen Mädchen geworden bin). Auch mit Handy am Ohr oder entgegen einer Einbahnstraße meinen manche, fahren zu dürfen. Rotlicht? Gilt wohl auch nicht für jeden.

Ich bezweifle außerdem, dass alle Lenker der E-Scooter bereits 14 Jahre alt sind und dass die Regeln allgemein bekannt sind.

Nicht viel anders verhält es sich leider mit vielen Radfahrern. Kürzlich wäre ich um ein Haar in einen Unfall verwickelt worden, weil ein Radfahrer meinte, in rasantem Tempo und ohne zu schauen über einen Zebrastreifen rasen zu müssen. Ein Zebrastreifen ist nur zu Fuß zu überqueren! Noch dazu wurde ich angepöbelt, ich solle mal meinen Führerschein neu machen.

Radfahrer findet man überall: auf Gehwegen, entgegen der Fahrtrichtung, in der Fußgängerzone (erlaubt ist es dort nur nachts) und auch hier oft mit Handy am Ohr.

Fahren in der Dunkelheit mit Licht? Fehlanzeige. Den Hinweis, dass Fahrräder durch die Unterführung am Bahnhof (Leslie Mackay-Passage) geschoben werden sollen, befolgt kaum jemand.

Warum gibt es keine Kontrollen, keine Verwarnungen oder dann auch Bußgeldbescheide? Ich denke, gut gemeinte Appelle helfen hier kaum. Erst wenn es an den Geldbeutel geht, könnte man manche vielleicht von den Regeln überzeugen.

Wir könnten alle sicherer unterwegs sein, wenn sich jeder an die Regeln halten würde.

Karin Bormann

Bensheim

Info: Leserbrief-Richtlinien online.