Gleich zweimal hintereinander spielte Edwin Rosen im Oktober im Rahmen seiner Tour „Wenn alle Stricke reißen“ in der Frankfurter Batschkapp – beide Abende waren restlos ausverkauft (39,90 Euro pro Karte). Der Stuttgarter Musiker, der mit seiner Mischung aus New Wave und melancholischem Indie-Sound eine stetig wachsende Anhängerschaft erreicht, überzeugte auch in Frankfurt mit einem atmosphärisch dichten Auftritt.
Das Bühnenbild war ungewöhnlich gestaltet: Echte Pflanzen säumten die Bühne, sein Mischpult stand auf mehreren großen Steinen und im Hintergrund war eine Bushaltestelle aufgebaut. Den Auftakt machte der Künstler mit „Schau dir zu“, gefolgt von „21 Nächte wach“ und „Verschwende deine Zeit“. Die Stücke verbanden melancholische Texte mit tanzbaren Rhythmen und sorgten früh für eine dichte, konzentrierte Atmosphäre im Saal. In der Mitte des Konzerts folgte „leichter/kälter“, einer der emotionalen Höhepunkte des Abends. Als Rosen die Zeile „Und deine Lippen sind lila – wie die Blumen, die ich dir nie kauf‘“ sang, warfen Fans zahlreiche Blumen auf die Bühne. Ebenso eindrucksvoll war „Die Sterne“, bei dem Zuhörer ausgeschnittene Papiersterne in die Luft hielten.
Mit dem neuen Song „Wie sehr tut es weh?“ zeigte Rosen, dass er seinen charakteristischen Stil aus elektronischer Klarheit und emotionaler Tiefe weiterentwickelt, ohne an Intensität zu verlieren. Nach anhaltendem Applaus kehrte Edwin Rosen für die Zugabe auf die Bühne zurück und beendete den Abend mit „Vertigo“. Der treibende Beat und das kalte Licht ließen den Raum abschließend noch einmal in eine Mischung aus Euphorie und Nachdenklichkeit tauchen. Frederik Koch
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