Gesundheitswesen

Zahl der anerkannten Behandlungsfehler in Hessen gesunken

517 TK-Versicherte in Hessen hatten ihrer Krankenkasse 2022 einen Verdacht auf einen Behandlungsfehler gemeldet. Bei der Überprüfung lässt sich nach Erfahrung der TK etwa jeder dritte Fall erhärten.

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dpa/lhe
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Hessen. Die Zahl der anerkannten Behandlungsfehler in Hessen ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Die Gutachter- und Schlichtungsstelle bei der Landesärztekammer hat im vergangenen Jahr nur 93 Behandlungsfehler anerkannt. 2021 waren 128 Fälle von den Gutachtern anerkannt worden, wie die Kammer am Freitag mitteilte.

721 Anträge waren 2022 neu gestellt worden. 423 Fälle wurden im vergangenen Jahr abschließend geprüft. Die meisten Vorwürfe betrafen Orthopädie/Unfallchirurgie (141), Innere Medizin (39), Frauenheilkunde (28), Allgemeinchirurgie (26), Urologie (19) und Kardiologie (18).

"Natürlich ist jeder Behandlungsfehler einer zu viel", sagte Landesärztekammerpräsident Edgar Pinkowski. Eklatante Fehler seien selten, meist handle es sich "um der hohen Arbeitsbelastung in Klinik und Praxis geschuldete Unaufmerksamkeiten".

Die Gutachter- und Schlichtungsstelle wird von Juristen geleitet. Das Verfahren ist freiwillig und kostenlos für die Antragsteller. Das Ziel ist es, Streitigkeiten zwischen Patienten und Ärzten zu klären und eine gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden.

Aus Sicht der Techniker Krankenkasse (TK) Hessen dauert es zu lange, bis Behandlungsfehler nachgewiesen werden. Bei chirurgischen Behandlungsfehlern kämpfen Patienten nach Erfahrung der TK im Schnitt etwa fünf Jahre für ihr Recht, bei Geburtsfehlern sogar zehn Jahre. 517 TK-Versicherte in Hessen hatten ihrer Krankenkasse 2022 einen Verdacht auf einen Behandlungsfehler gemeldet. Bei der Überprüfung lässt sich nach Erfahrung der TK etwa jeder dritte Fall erhärten.

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