Die Spielzeit 2022 in der Stadthalle Weinheim ist die erste Saison, die komplett in Eigenregie des kommunalen Kulturbüros entwickelt worden ist. Unter dem Motto „Weinheim macht Theater“ werden zwischen Januar und Dezember an die 20 Veranstaltungen angeboten; die Auflagen ändern sich je nach Coronaverordnung. In der geräumigen und gut belüfteten Stadthalle waren aber Kulturveranstaltungen auch vor Weihnachten bis zuletzt möglich. Die wesentlichen Vorgaben wie Einlasskontrolle und Abstandseinhaltung sind dort laut Pressemitteilung der Stadt gut umsetzbar.
Mit einem Klassiker startet die Saison am Dienstag, 18. Januar: Chor, Orchester und Solisten der Operettenbühne Wien sind auf Tour und legen in der Weinheimer Stadthalle eine Station ein. „An der schönen blauen Donau“ heißt das Programm, das aus einem Operetten-Querschnitt mit Themen von Strauß, Lehár und anderen bekannten Wiener Komponisten besteht.
Kammermusik mit dem Bennewitz-Quartett gibt es am Freitag, 28. Januar, in der Aula der Hans-Freudenberg-Schule. Die vier Musiker gelten laut Ankündigung als Kulturbotschafter ihres Heimatlandes Tschechien.
Am 10. Februar paart sich in einem Crossover-Programm Streetdance auf der Stadthalle-Bühne mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Im selben Monat stehen internationale Percussion-Künstler für „Power Percussion“ auf der Bühne. Das Ensemble Münchner Tournee führt am 15. März die Komödie „Diese Nacht oder nie“ auf, mit Isabel Varell und Heiko Ruprecht in den Hauptrollen.
Ein Höhepunkt soll wieder der Part der lokalen Theatergruppe Holzwurm werden, die sich diesmal am 4. Juni der berühmtesten Musicals der Musikgeschichte annimmt, unterstützt von der Musikschule Badische Bergstraße.
„Comedy trifft Klassik“ heißt es bei „Concerto Scherzetto“ am 17. November. Eine Woche später folgt Yasmina Rezas Schauspiel „Der Gott des Gemetzels“. Traditionell lockt im Dezember ein Märchenstück – dieses Mal „Des Kaisers neue Kleider“ mit dem Theater Mimikri – die Kinder ins Theater. Zum Finale präsentiert „Weinheim macht Theater“ am 16. Dezember eine festliche Operngala mit Sandmalerei.
Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just verweist auf die aktuelle Lage der kommunalen Kulturarbeit seiner Stadt. Die Pandemie, so Just, „hat uns und vielen anderen Kultur-Veranstaltern in den zurückliegenden Monaten viele Mühen und viele Sorgen bereitet“. Nun sei man an einem Punkt angelangt, an dem es an die Substanz der Kulturangebote vor Ort geht. Der Oberbürgermeister betont: „Wir müssen gerade angesichts dieser Entwicklung als Kommune unserem Auftrag gerecht werden – das ist wohl wichtiger als je zuvor. Kultur als gesellschaftliche Teilhabe muss ihren Platz behalten. Theater muss auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel und eingeschränkter Mobilität erreichbar sein, so behält Kultur ihren sozialen und nachhaltigen Sinn.“
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