Kirche

Synodalversammlung nimmt Text für Öffnung von Zölibat an

Immer wieder sprachen Delegierte von Priestern voller Gewissenskonflikte wegen heimlicher Beziehungen und eines Doppellebens, von psychischen und Suchtproblemen angesichts der Schwierigkeiten mit dem Zölibat.

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dpa/lhe
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Hessen. Mit großer Mehrheit haben die Delegierten der Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kirche am Donnerstagabend einen Text für eine Öffnung des Zölibats angenommen. Für den sogenannten Handlungstext stimmten 179 Delegierte bei zehn Gegenstimmen und 16 Enthaltungen. Mit 44 Ja-Stimmen der Bischöfe stimmten auch fast 90 Prozent der Bischöfe zu. Ein schnelles Ende des Zölibats, der verpflichtenden Ehelosigkeit katholischer Priester, bedeutet das Votum allerdings nicht. Vielmehr soll der Papst um Prüfung gebeten werden, ob eine Aufhebung der Pflicht zum Zölibat möglich ist. Gleichzeitig wird die Wertschätzung der Ehelosigkeit als Lebensform betont.

In der Debatte sprach etwa die Benediktinerin Schwester Philippa Rath als Vertreterin der Ordensleute von "Erfüllung", die viele Ordensangehörige in dieser Lebensform fänden. Allerdings: "Wir leben nicht allein, sondern in Gemeinschaft", betonte sie den Unterschied zu Priestern.

Immer wieder sprachen Delegierte von Priestern voller Gewissenskonflikte wegen heimlicher Beziehungen und eines Doppellebens, von psychischen und Suchtproblemen angesichts der Schwierigkeiten mit dem Zölibat. Er wolle "jungen Menschen, die sich zum Beruf des Priesters berufen fühlen, dieses Schicksal ersparen", sagte ein Vertreter katholischer Laien. "Wir verlieren zu viele Menschen", sagte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße.

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