Wiesbaden. Mit einer Kontrollaktion in sieben Bundesländern ist die Polizei gegen Geldautomatensprenger vorgegangen. Es seien verstärkt Automaten überwacht und überregionale Reiserouten kontrolliert worden, um Druck auf die international agierenden Tätergruppen zu erhöhen, teilte das hessische Innenministerium am Freitag in Wiesbaden mit. In Hessen seien zwischen Dienstag und Freitagmorgen rund 1270 Fahrzeuge kontrolliert worden, bundesweit waren es demnach mehr als 5300.
International agierenden Sprenger-Banden solle es in Deutschland so schwer wie möglich gemacht werden, erklärte das Innenministerium federführend. Gemeinsames Ziel sei es gewesen, "durch eine starke Polizeipräsenz und zielgerichtete offene sowie verdeckte Maßnahmen potenzielle Tätergruppen von einer möglichen Tatausführung abzuhalten". Beteiligt waren den Angaben zufolge auch die Polizei in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein sowie Bundeskriminalamt und Bundespolizei.
In Hessen wurden rund 1580 Personen kontrolliert und 24 vorläufig festgenommen, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden mitteilte. Bundesweit waren es 42 vorläufige Festnahmen. Inwieweit in Einzelfällen ein Zusammenhang zu Geldautomatensprengungen bestehe, werde weiter ermittelt. Bei den Ermittlungen und Kontrollen seien auch weitere mutmaßliche Straftaten aufgeklärt worden, darunter Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Mehr als 950 Kräfte der hessischen Polizei seien im Einsatz gewesen.
Die Sprengung eines Geldautomaten berge immense Gefahren für die Bürgerinnen und Bürger, weil die Täter zumeist festen Explosivstoff einsetzten und sowohl bei der Ausführung der Tat als auch bei der Flucht besonders skrupel- und rücksichtlos vorgingen, teilte das LKA mit. Im Jahr 2023 seien in Hessen bis 28. Februar zehn Geldautomaten gesprengt worden. Den Gesamtschaden gab das LKA mit knapp 2,8 Millionen Euro an, davon rund 1,2 Millionen Euro Beute.