Freiwillige Abgabe

Nach Mord in Lampertheim: Ermittler setzen auf DNA-Proben

Knapp zwei Monate nachdem eine 36 Jahre alte Frau in Lampertheim getötet wurde, wollen die Behörden mehrere hundert DNA-Proben nehmen und prüfen. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Teilnahme von Personen aus dem Umfeld der Toten, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

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Stephen Wolf
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Der Fundort der Leiche im Lampertheimer Wald. © Berno Nix

Lampertheim. Nach dem gewaltsamen Tod einer 36 Jahre alten Frau in Lampertheim wollen die Behörden mehrere hundert DNA-Proben prüfen. „Es handelt sich dabei um eine freiwillige Teilnahme von Personen aus dem Umfeld der getöteten Frau“, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt auf Anfrage mit. Auf diese Weise wollen die Ermittler den oder die Täter finden.

Etwa acht Wochen nachdem die tote Frau entdeckt wurde, bewegt die Tat noch immer zahlreiche Menschen. Ihre Leiche war mit Stichverletzungen auf einem Waldweg am Lampertheimer Freizeitgelände Heidetränke im Stadtteil Neuschloß entdeckt worden.

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Die Polizei geht davon aus, dass die Joggerin dort auch umkam. Sie lebte nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft mit ihrer Familie in Lampertheim und arbeitete als Lehrerin an einer Grundschule in Ludwigshafen.

Womöglich lebt der Täter in der Nähe des Opfers

Wie es nun von der Staatsanwaltschaft hieß, werden indes nicht nur Angehörige um eine entsprechende DNA-Probe gebeten; auch Freunde und Bekannte sowie Menschen, die im näheren Umkreis der getöteten Lampertheimerin leben, seien um eine freiwillige Speichelprobe gebeten worden. Man halte es für möglich, dass der oder die Täter in geografischer Nähe zum Opfer leben. „Und wir konnten am Tatort DNA-Spuren sichern. Ob diese tatsächlich vom Täter oder den Tätern stammen, ist zwar noch offen. Aber wir wollen allen möglichen Spuren nachgehen“, sagte der Behördensprecher.

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Er hob jedoch auch hervor, dass die Erhebung nicht automatisch einer Verdächtigung bestimmter Personen oder Gruppen folge. Die Abstriche für die Proben werden ihm zufolge in ein Labor geschickt, wo sie mit den am Tatort gefundenen DNA-Spuren verglichen werden. „Das dürfte einige Wochen dauern“, fügte der Sprecher hinzu. Aktuell werden die Frauen und Männer aus dem Umfeld der Toten persönlich aufgesucht. Mittlerweile habe man die am Tatort gefundenen Proben auch bereits mit DNA-Spuren verglichen, die im System der Ermittlungsbehörden gespeichert sind. Dabei habe man keine deckungsgleiche Probe gefunden.

Noch immer werden zwei männliche Zeugen gesucht

Der Fall hatte in den vergangenen Wochen sowohl die Ermittler als auch die Bevölkerung in Lampertheim in Atem gehalten. Mitte Oktober teilten die Behörden mit, dass nach zwei unbekannten Zeugen gesucht wird. Sie sollen sich während der Tatzeit am Montag, 16. September, in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben.

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Staatsanwaltschaft und Polizei gaben damals auch bekannt, dass zur Tatzeit ein heller Kleinwagen gesehen wurde, der vom Waldparkplatz Bürstadt in Richtung der Stadt gefahren sein könnte. Zeugen hatten berichtet, der Wagen habe ein Wormser Kennzeichen gehabt.

Weder bei den Männern noch mit Blick auf das Fahrzeug gebe einen konkreten Anfangsverdacht. Dafür lagen bisher zu wenig Angaben vor, hieß es. Man hoffe jedoch, dass die Personen womöglich für den Fortgang der Ermittlungen wichtige Hinweise geben könnten.

Redaktion

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