Hessen. Auch nach dem Ende der offiziellen Abgabefrist für die Grundsteuererklärung reichen hessische Immobilien- und Grundstücksbesitzer weiter die Papiere ein. Inzwischen seien mehr als 86 Prozent der Erklärungen abgegeben worden, in Summe über 2,3 Millionen, teilte das Finanzministerium in Wiesbaden am Mittwoch mit. Die Steuerverwaltung habe inzwischen mehr als 880 000 Bescheide verschickt. Die neue Grundsteuer war am Mittwoch Thema im Haushaltsausschuss des Landtags. Die Frist zur Abgabe war Ende Januar abgelaufen.
Bei einer Umfrage hätten mehr als die Hälfte der steuerpflichtigen Hessinnen und Hessen, die bis dahin noch nicht abgegeben hatten, mangelnde Zeit als Grund genannt, erläuterte Finanzminister Michael Boddenberg (CDU). Jeder zweite Befragte habe sich noch mehr einfach verständliche Erklärungen gewünscht. Nur ein sehr kleiner Teil der Befragten gab an, grundsätzlich gegen die Grundsteuerreform zu sein, wie Boddenberg mitteilte.
Grundsteuer als eine der wichtigsten Einnahmequellen
"Nach Ostern werden wir denen, die bislang noch nicht abgegeben haben, mit dem Erinnerungsschreiben nochmals individuell Informationen zukommen lassen", kündigte der Minister an. Ab 2025 soll die Grundsteuer in Deutschland neu berechnet werden. Im Rahmen dieser Reform müssen daher bundesweit fast 36 Millionen Grundstücke mit Hilfe von Eigentümerangaben neu bewertet werden.
Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen. Wie viel die einzelnen Eigentümer ab 2025 tatsächlich zahlen müssen, wird noch eine Weile offenbleiben - das hängt entscheidend von den sogenannten Hebesätzen der Gemeinden ab.