Mobilität

Leidenschaft für den Radverkehr im Kreis Bergstraße gefordert

„Wir wollen endlich im Sinne der Radfahrerinnen und Radfahrer im Kreis vorankommen und werden hier den Finger in die Wunde legen", so der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Fiedler.

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red
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Bergstraße. „Wer die Mobilitätswende will, muss den Radverkehr fördern“, sagt der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Josef Fiedler. Sowohl gesundheitlich als auch emissionssparend sei der Radverkehr die nahe liegendeste Alternative zum eigenen Auto bei Kurzstrecken. „Schade, dass das Bewusstsein, dass man Strecken bis zu fünf Kilometern mit dem Fahrrad schneller zurücklegen kann als mit dem Auto, noch nicht so verbreitet ist“, fügt Fiedler hinzu.

Mit diesen Worten brachte er aus seiner Sicht in einem Gespräch mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Bergstraße die Problematik auf den Punkt. Wim Roukens, Martina Moldon und Annette Seip vom ADFC suchen derzeit das Gespräch mit allen demokratischen Fraktionen im Kreistag, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen: „Radwege enden selten an Gemarkungsgrenzen. Dies bedeutet, dass hier auch die Kommunen gefordert sind, damit Strecken zur Verfügung stehen, die gute Verbindungen schaffen“, so Roukens beim Gespräch mit der SPD in Heppenheim.

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Die ADFC-Vertreter machten eigenen Angaben zufolge deutlich, dass Radfahrer sicher, schnell und komfortabel an ihr Ziel kommen möchten. „Das gelungene Radverkehrskonzept des Kreises, das in der letzten Wahlperiode einstimmig im Kreistag verabschiedet wurde, wird aber derzeit kaum von den Kommunen umgesetzt, und wenn, dann nur sehr zögerlich“, sagte Annette Seip.

Die SPD zeigte weiterhin Skepsis gegenüber der neuen, nicht-öffentlich tagenden Mobilitätskommission, die ihrer Meinung nach wohl eher ein Forum sei, damit der Landrat seine Positionen darstellen könne als ein Arbeitsgremium, wie es mit dem Fahrgastbeirat im Bereich ÖPNV in der vergangenen Wahlperiode bereits installiert war.

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Die SPD-Fraktion machte deutlich, dass zwar einerseits im Haushaltsplan Mittel in Höhe von einer halben Million Euro für die Verbesserung des Radverkehrs vorgesehen sind, es aber auf der anderen Seite an einem „Kümmerer“ und einem zusammenhängenden Vorgehen sowie der nötigen Leidenschaft für dieses Thema fehle.

„Dies bedeutet, dass wir konkret das Ansinnen des ADFC unterstützen, eine halbe Stelle ab 2024 im Landratsamt mehr zu schaffen. Die Koordination, die Kommunikation mit Radfahrerinnen und Radfahrern, Interessenverbänden und Städten und Gemeinden ist nicht nebenher zu leisten, wenn die Mobilitätswende endlich gelingen soll“, so der SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Fiedler. „Wir wollen endlich im Sinne der Radfahrerinnen und Radfahrer im Kreis vorankommen und werden hier den Finger in die Wunde legen“, sagte er abschließend. red