Lampertheimer Tötungsdelikt

„Aktenzeichen XY... ungelöst“: 50 neue Hinweise

Millionen Zuschauer erfuhren im TV Details zu derLampertheimer  Bluttat vom 16. September. Die Ermittlungsbehörden werten Fotos und Filmaufnahmen aus.

Von 
Stephen Wolf
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Die Karte mit wichtigen Koordinaten wurde in der Sendung gezeigt. © Stephen Wolf

Lampertheim. Im Fall einer Joggerin, die am 16. September tot in einem Waldstück in Lampertheim gefunden wurde, gibt es alleine nach der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ 50 neue Hinweise. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Darmstadt am Freitag auf Anfrage mit. „Diese Hinweise werden überprüft und nacheinander abgearbeitet“, sagte Sprecher Jens Neubauer.

Einzelheiten wollte er mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht nennen. Der Fall war Mittwochabend in der ZDF-Sendung thematisiert worden. Die Leiche der 36 Jahre alten Frau war mit mehreren Stichverletzungen auf einem Waldweg in Lampertheim entdeckt worden. Die Polizei geht davon aus, dass sie dort getötet wurde.

Das Auto des Opfers stand auf einem nahen Waldparkplatz. Die Frau lebte nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft mit ihrer Familie in der Stadt und war Grundschullehrerin in Ludwigshafen. Wie Kriminalhauptkommissarin Cindy Graf am Mittwochabend sagte, lagen bis zur Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ bereits etwa 100 Hinweise vor. Davon ausgehend sind die 50 neuen Mitteilungen aus der Bevölkerung eine deutliche Steigerung.

Es sei möglich, dass weitere Hinweise zu dem Lampertheimer Fall eingehen

Dass der Lampertheimer Fall nach nur zwei Wochen in der bekannten Sendung aufgegriffen wurde, ging auf die Initiative der TV-Redaktion zurück, wie es von der Staatsanwaltschaft heißt. Darauf sei man eingegangen.

„Aus Sicht der Ermittlungsbehörden erschien es sinnvoll, den Fall noch einmal zeitnah einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren“, sagte Neubauer. Nun gelte es abzuwarten, was die Auswertung der Hinweise ergeben. Dazu gehören auch Foto- und Filmaufnahmen. Noch während der Aktenzeichen-Sendung hatte sich etwa eine Zeugin gemeldet, die mit ihrer Familie unmittelbar vor der Tat in der Nähe des Tatorts unterwegs war. Dabei habe sie etliche Filmaufnahmen und Fotos gemacht. „Das Material wird aktuell ausgewertet, noch können wir nichts dazu sagen“, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Dass in den kommenden Tagen noch weitere Hinweise eingehen, hält Ina-Maria Reize für möglich. Sie leitet die Redaktion, die Aktenzeichen XY... ungelöst produziert. „Die Sendung erzeugt bundesweit größere Aufmerksamkeit als andere Medien. Insofern bietet sie für Ermittler eine große Chance“, sagt Reize. Ihren Angaben zufolge haben etwa 4,4 Millionen Menschen die TV-Sendung am vergangenen Mittwoch geschaut. Mit Blick auf ein mögliches Motiv für die Bluttat stehen die Ermittler bisher vor einem Rätsel. Von einer Beziehungstat gehe man indes nicht aus.

Info: Aktenzeichen XY... ungelöst ist in der ZDF-Mediathek zu sehen

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