Frankfurt. Weil er seine Haftzelle in Brand gesetzt und damit erhebliche Folgen für vier Bedienstete verursacht hatte, wird ein 29 Jahre alter Mann dauerhaft in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Das entschied das Landgericht Frankfurt am Dienstag.
Der Häftling hatte demnach im Juni 2022 am frühen Morgen eine Plastikkiste mit Kleidungsstücken in Brand gesetzt. Vier Vollzugsbeamte, die aufgrund der starken Rauchentwicklung die Zelle öffneten, mussten mit erheblichen Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus. Außerdem entstand Sachschaden.
Zum Motiv erklärte der 29-Jährige, er habe sich selbst töten wollen, nachdem ihm dies innere Stimmen befohlen hätten. Damit habe er "die Apokalypse verhindern" wollen. Der Expertise des Sachverständigen zufolge müsse jederzeit mit ähnlichen Taten des Beschuldigten gerechnet werden - gleichgültig, ob er sich in Haft oder auf freiem Fuß befinde. Aufgrund dieser Gefährdung für die Allgemeinheit sei eine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie dringend geboten, hieß es in der Gerichtsentscheidung, die bereits rechtskräftig ist.