Hessen. Jahr für Jahr beenden in Hessen Tausende Jugendliche die Schule, ohne zumindest den Hauptschulabschluss zu erwerben. Das geht aus einer Auswertung hervor, die die Bertelsmann Stiftung beauftragt hat. Demnach machten 2021 in Hessen 3125 Jugendliche keinen Abschluss. Das waren 5,3 Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung im Land.
Wie der Zehn-Jahres-Vergleich zeigt, hat sich die Quote der Jugendlichen ohne Schulabschluss seit etwa zehn Jahren nicht verbessert. In Hessen pendelt ihr Anteil seit 2011 konstant zwischen vier und fünf Prozent. Bundesweit sieht es ähnlich aus.
In den Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede beim Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss. Hessen schneidet vergleichsweise gut ab: Mit 5,3 Prozent hat das Bundesland - nach Bayern mit 5,1 Prozent - die zweitniedrigste Quote. Die meisten jungen Menschen ohne Abschluss gab es zuletzt in Bremen, wo das auf jeden zehnten Schulabgänger zutraf. Bundesweit lag der Anteil bei 6,2 Prozent.
Jungen stehen am Ende ihrer Schullaufbahn viel häufiger ohne Abschluss da als Mädchen. Ausländer sind überproportional betroffen. "Jeder junge Mensch ohne Schulabschluss ist einer zu viel", sagte der Bildungsforscher Klaus Klemm, einer der Autoren der Studie. "Unsere Gesellschaft kann es sich angesichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen."