Stadtverordnetenversammlung

Der Zwingenberger Friedhof soll grüner werden

Die GUD will die Aufenthaltsqualität auf dem Areal durch Bepflanzung der Freiflächen verbessern.

Von 
Michael Ränker
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Die Freiflächen auf dem Zwingenberger Friedhof (Archivbild) sollen begrünt und bepflanzt werden. Einen entsprechenden Antrag bringt die GUD in die Stadtverordnetenversammlung ein. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. Die Gemeinschaft für Umweltschutz und Demokratie (GUD) will die „Aufenthaltsqualität“ auf dem Zwingenberger Friedhof verbessern. Dazu soll der Magistrat ein Konzept ausarbeiten lassen. Einen entsprechenden Antrag bringt die GUD-Fraktion am Donnerstag, 13. November, in der Stadtverordnetenversammlung ein. Das höchste Beschlussgremium der Kommune tagt unter der Leitung von Stadtverordnetenvorsteher Andreas Kovar ab 19 Uhr im Diefenbachsaal des „Bunten Löwen“ (Löwenplatz 6).

Weitere Zunahme der Freiflächen zu erwarten

Wie GUD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Kühnhold im Antrag seiner Partei formuliert, habe „in den letzten Jahren die Anzahl aufgelassener Grabflächen - insbesondere nördlich der Friedhofshalle - stetig zugenommen“. Da Urnenbeisetzungen oder Gemeinschaftsgräber „auch in unserer Gemeinde immer beliebter werden“, geht die GUD davon aus, dass mit einer weiteren Zunahme von Freiflächen zu rechnen sei. Die Idee der Gemeinschaft für Umweltschutz und Demokratie vor diesem Hintergrund: „Durch Bepflanzung und Begrünung dieser Freiflächen könnte nicht nur ein wirkungsvoller Beitrag zum Naturschutz entstehen, sondern es würde gleichzeitig die Aufenthaltsqualität auf dem Friedhof maßgeblich gesteigert. Zusätzliche standortgerechte Bäume können als Schattenspender einen wirksamen Schutz vor der ungebremsten Sonneneinstrahlung bieten.“

Ziel der Initiative sei es, „den Friedhof als Begegnungs- und Erholungsort zu gestalten“, und das „bei gleichzeitiger Wahrung seines Charakters als Ort des Gedenkens und der Erinnerung“. Die GUD regt überdies an, dass die „grüne Oase“ ein größeres Angebot an Sitzbänken erhält, „um älteren und/oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen die Möglichkeit zum Verweilen und Innehalten zu erleichtern“.

Fördermöglichkeiten „abklopfen“

Die Gemeinschaft für Umweltschutz und Demokratie knüpft mit ihrem Vorhaben an den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom September dieses Jahres an, wonach die Stadt Zwingenberg dem Bündnis „Klima-Kommunen Hessen“ beitreten soll. Eine entsprechende Initiative der CDU-Fraktion hatte das höchste Beschlussgremium einstimmig gebilligt (wir haben berichtet). Durch den Beitritt zu dem Bündnis erhalten die „Klima-Kommunen“ Beratung in Fragen rund um den Klimaschutz und die Klimaanpassung. Überdies haben sie Zugang zu unterschiedlichen Veranstaltungsangeboten sowie vielfältigen weiteren Unterstützungsleistungen. Finanzielle Unterstützung erhalten die Städte und Gemeinden auf Grundlage der kommunalen Klimarichtlinie des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz.

Beitritt zum Bündnis „Klima-Kommunen Hessen“ hilfreich

Die GUD hofft nun, dass der Beitritt zum Bündnis „Klima-Kommunen Hessen“ auch bei der Aufwertung des Zwingenberger Friedhofs weiterhilft: „Der Magistrat wird gebeten, Fördermöglichkeiten für die Konzepterstellung im Rahmen des Aktionsplanes für die Klimaanpassung von Klima-Kommunen in Hessen zu prüfen.“ Im Haushalt sollen, so die Forderung der GUD, Finanzmittel für die Konzepterstellung und für die Realisierung vorgesehen werden.

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Das Konzept soll folgende Fragen beantworten: Welche vorhandenen Freiflächen, die sich für eine Bepflanzung eignen, können ermittelt werden? Welche Flächen werden mittel- bis langfristig stillgelegt, die für eine Bepflanzung geeignet sind? Welche Standorte können kurzfristig für die Aufstellung von zusätzlichen Sitzbänken bestimmt werden? Wie können bis zur Implementierung des erarbeiteten Konzeptes vorhandene Freiflächen mit artenreichen Wiesenpflanzen begrünt werden, um den Pflegeaufwand zu reduzieren?

Auf der Tagesordnung der heutigen Stadtverordnetenversammlung ist die Initiative der GUD der einzige Antrag aus den Reihen der Fraktionen – trotzdem ist es nicht das einzige Thema, über das die Kommunalpolitiker beraten und entscheiden müssen:

Regionalplan, Tempo-30-Zone auf der B3, Raddirektverbindung

Auf der Agenda stehen unter anderem der Antrag der Stadt Zwingenberg ans Land Hessen zur Aufnahme in das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“, die Stellungnahme der Kommune zur Fortschreibung des Regionalplans Südhessen, die Raddirektverbindung Zwingenberg-Heppenheim oder auch der Neubau einer Ersatzlagerhalle sowie eines Kommunalarchivs. Auch die Ablehnung der Forderung der Stadt nach Ausweitung der Tempo-30-Zone auf der Bundesstraße 3 durch die Verkehrsbehörde des Kreises spielt eine Rolle.

Die Stadtverordnetenversammlung tagt öffentlich, interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen. Anders jedoch als bei den Sitzungen der Fachausschüsse und des Rodauer Ortsbeirats, bei denen die Bevölkerung immer zu Beginn Hinweise zu den Themen der Tagesordnung geben kann, haben im Kommunalparlament nur die Mandatsträger ein Rederecht.

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