Lorsch. Voraussichtlich bei der Kreistagssitzung am 17. Februar wird von den Abgeordneten über einen weiteren Gymnasiumsstandort im Kreis Bergstraße entschieden. Das kündigte Landrat Christian Engelhardt (Bild: Weinbach) beim Neujahrsempfang der Lorscher Christdemokraten an, bei dem er als Ehrengast geladen war. Die Lorscher CDU habe zu einem Standort Lorsch „Ja“ gesagt. Bürstadt wolle aber auch ein vollwertiges Gymnasium, fasste er den aktuellen Stand der Entwicklung zusammen.
Der Schulentwicklungsplan des Kreises habe für ihn Priorität, betonte der Landrat. Man müsse bei den Entscheidungen immer die Kinder im Auge behalten. Eine Schule müsse deshalb „mit modernster Ausstattung“ die Zukunft des Nachwuchses ermöglichen. Daher erfolgten die Planungen unter anderem für Bauvorhaben, die Ausstattung und Inklusionsmaßnahmen im Rahmen einer Online-Beteiligung, von Bürgerveranstaltungen und Regionalkonferenzen, betonte Engelhardt.
Zweite Grundschule im Blick
Im Gegensatz zur offenen Standortfrage eines Gymnasiums stehe bereits fest, dass die Wingertsbergschule grundlegend renoviert wird, um als Ganztagsschule betrieben werden zu können. Dazu werde es noch eine Informationsveranstaltung geben.
Hoffnung machte der Landrat den Lorschern zudem auf eine zweite Grundschule in der Klosterstadt. Die solle mit Blick auf neue pädagogische Konzepte gebaut werden. Allerdings müsse bis zur Vollendung des Projektes mit einigen Jahren Planungs- und Bauzeit gerechnet werden.
Da die Gesellschaft älter werde, schnitt Engelhardt das Thema Pflegeausbildung an. Pfleger sei ein wichtiger Beruf, deshalb werde die Ausbildung vorangetrieben und in der Pflegeschule des Kreises qualitativ verbessert.
Neben dem Umweltschutz sei auch der Klimaschutz ein Thema, das von der Kommunalpolitik beachtet werden müsse. Kreisweit sei man dazu übergegangen, Energiekosten zu sparen, nachwachsende Rohstoffe, Sonnenkraft und Windenergie zu nutzen, so der Landrat. Nachhaltigkeit solle im Kreis eine Rolle spielen, das Engagement der Jugend sei zu begrüßen. Nach Einschätzung von Engelhardt sind jedoch „extreme Forderungen“ nicht sinnvoll. „Alles auf Null zu stellen“, funktioniere nicht. Wirtschaftswachstum, Technologie und Nachhaltigkeit müssten zusammengebracht werden. Wachstum müsse sich weiterentwickeln, mit Ressourcen sei hauszuhalten, der ökologische Wert sei bei Neubauten höher einzustufen als früher. Deutschland könne Nachhaltigkeit politisch, ökologisch und sozial für Jahrzehnte nachweisen.
Auch die Digitalisierung im Kreis müsse vorangetrieben werden, so der Landrat. Es handele sich um „ein großes Zukunftsthema“. Notwendig sei dazu eine Vernetzung der Infrastruktur als Modellregion. Der Kreis Bergstraße müsse ganz vorne dabei sein. Die Gestaltung der Zukunft gelingt nach Einschätzung von Engelhardt aber nur mit Unterstützung der Bürger und mit ehrenamtlichen Kommunalpolitikern, die mit ihnen redeten.
Der Landrat lobte die Lorscher CDU, die „an einer lebendigen Kultur festhalte und gemeinsam mit dem Kreis die Zukunft“ gestalte.