Lorsch. Der Tanzsportclub Rot-Weiß (TSC) hat schon häufig erfolgreiche Mitglieder für die Wahl der Lorscher „Sportler des Jahres“ nominieren können, des Öfteren haben sie diese auch gewonnen. Diesmal ist der TSC mit einem jungen Paar vertreten, das erstmals für den Titel „Team des Jahres“ vorgeschlagen ist: Elena Knaup und Marek Gach.
Die beiden Sportler sind jeweils 24 Jahre alt und sehr gute Tänzer. Bei der Landesmeisterschaft, die im Vorjahr in Rüsselsheim ausgetragen wurde, haben Knaup und Gach nur haarscharf die Goldmedaille verfehlt. In der Hauptgruppe, in der Teilnehmer im Alter zwischen 19 und 28 Jahren antreten, begeisterten sie mit ihren Darbietungen – Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba und Jive – und holten Silber in ihrer Startklasse C in den Lateintänzen.
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Online oder mit Coupon Die Wahl der Lorscher "Sportler des Jahres" läuft bis einschließlich Mittwoch (15. März). Abstimmen kann man online unter bergstraes ser-anzeiger.de/sportlerwahl. Stimmzettel liegen zudem im Bür gerbüro und dem Stadthaus aus.
2019 haben Knaup und Gach das erste Turnier zusammen getanzt. Corona hat kurz danach alle sportlichen Hoffnungen in Frage gestellt. Es gab keine Turniere und das Training war schwierig. Elena Knaup hat, wie alle anderen auch, vorwiegend alleine trainieren müssen. Mit den Themen Lernen und Sport kennt sich die Einhäuserin jedoch bestens aus. Beruflich befindet sich Knaup gerade im Referendariat, das sie an einer Bensheimer Grundschule absolviert. Sie wird Lehrerin für Mathe, Deutsch und Englisch. Und sportlich hat sie bereits jede Menge ausprobiert.
Im Handball und der Leichtathletik hat sie Erfahrungen gesammelt. Zehn Jahre hat Elena Knaup zudem Tennis gespielt, beim Lorscher TCO. Wegen der Belastung ihres Knies hat sie allerdings den Schläger dann beiseite gelegt, sich dem Tanzen zugewendet und das noch keine Minute bereut. Wenn die 24-Jährige von ihrem Lieblingshobby erzählt, gelingt ihr das jedenfalls mit einer Begeisterung, die ansteckt. Von der „ästhetischen Komponente“ dieser Sportart schwärmt sie, von dem Zusammenspiel mit dem Tanzpartner, der Kreativität in dieser Disziplin und dem Erlebnis „durch Säle zu schweben“.
Knaup kann nebenbei auch klarmachen, dass es sich beim Tanzen, so wie sie es betreibt, um eine sehr anspruchsvolle Sportart handelt. Turniertanz sei bestimmt nicht schwer, hört sie manchmal. Tanzen werde als Nischensport betrachtet und „leicht unterschätzt“, bedauert sie. Auch das öffentliche Interesse an Turnieren ist ausbaufähig – das von Sponsoren sowieso, meint sie.
Zeitaufwändig ist der Sport für Ambitionierte auf jeden Fall. Vier Mal in der Woche trainiert Knaup, vor großen Wettbewerben kommen unter anderem Trainingscamps dazu. Nicht immer einfach ist es auch, sich als Tanzpartner zeitlich abzustimmen. Marek Gach arbeitet Schicht. Besonderheit vor allem für die Frauen sind natürlich neben der perfekten Beherrschung aller sportlichen Schritt- und Bewegungsfolgen auch die Investitionen in das attraktive Erscheinungsbild, das erwartet wird.
Zeit für Kleidung, Frisur, Make-up
Turnierkleidung, die der Kleiderordnung entspricht, super aussieht und ideal passt, findet man nicht im Handumdrehen. Bis Frisur und Make-up fertig sind, und auch im Wettkampf zuverlässig sitzen, dauert es vor jedem Auftritt eine Weile. Beim Lateintanz sind zudem die Verwendung von Ganzkörper-Make-up oder Bräunungscreme üblich. Sich auf Sportschuhen mit acht Zentimeter hohem Absatz sicher, elegant und schnell bewegen zu können, ist zudem eine Kunst, die Übung verlangt. Manchmal ist Knaup schon um 5 Uhr morgens auf den Beinen, damit alles klappt.
Zu wenig Zeit zu haben für weitere Interessen, ist aber das Einzige, worüber Elena Knaup, die sich für den TSC auch als Sportwartin engagiert, ein wenig klagt. Hätte sie mehr davon zur Verfügung, würde sie zum Beispiel auch gern Klavier spielen. Jetzt freut sich das Tanzpaar auf neue tänzerische Herausforderungen in der B-Klasse, in der es nun aktiv ist, auf Top-Platzierungen und auf Qualifikationen auch für internationale Wettbewerbe.