Lautertal. In Gadernheim könnte ein neues Wohngebiet entstehen. Die Gemeindevertretung berät bei ihrer öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 18. September, ab 19 Uhr im Rathaus in Reichenbach über einen möglichen Bebauungsplan Forstwiese, der das Gelände um einen aufgegebenen Bauernhof an der Darmstädter Straße umfasst.
Das Grundstück gehört bereits seit einigen Jahren einer Kaufmannsfamilie, die in der Region mehrere Einkaufsmärkte betreibt. Während der Bauernhof zunächst nicht angetastet werden soll, ist geplant, auf der früheren Hauswiese acht Bauplätze auszuweisen. In den Einzel- und Doppelhäusern sollen Mitarbeiter der Märkte zur Miete wohnen können.
Für den Bauernhof ist später ebenfalls eine neue Nutzung geplant. Laut der Vorlage des Gemeindevorstands könnte hier zum Beispiel ein gastronomisches Angebot entstehen. Davon würde auch das benachbarte Seniorenheim profitieren, das in der Planung ebenfalls berücksichtigt ist. Hier soll eine Erweiterung um rund 30 Betten vorgeplant werden. Außerdem sind ebenfalls Mitarbeiterwohnungen auf fünf Bauplätzen geplant. Auch an ein Angebot für betreutes Wohnen ist gedacht.
Da das potenzielle neue Bauland gegenüber dem Wohngebiet Schneiders Feld liegt, ergäben sich auch für die Anwohner dort Vorteile. So könnte mittelfristig ein ordentlicher Gehweg an der Darmstädter Straße geschaffen werden. Auch eine Versetzung des Ortsschildes wäre möglich. Das hatte der Gadernheimer Ortsbeirat schon vor sechs Jahren gefordert, als das Schneiders Feld erschlossen wurde. Auch weitere Straßenleuchten waren damals gewünscht.
Ob es so weit kommt, muss die Gemeindevertretung entscheiden. Sie soll am Donnerstag eine Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde und die Aufstellung eines Bebauungsplans in die Wege leiten.
Neuer Kindergarten in Elmshausen soll acht Gruppen umfassen
Schon deutlich weiter sind die Pläne in einigen kleineren Gebieten in der Gemeinde gediehen. Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans für einige Häuser in Elmshausen, Lautern und Reichenbach lag der Gemeindevertretung bereits 2023 vor. Nun sollen die Stellungnahmen der Behörden und von Bürgern behandelt werden, die allerdings übersichtlich ausfallen. Mit dem Bauvorhaben an der Herrnwiese zwischen Elmshausen und Wilmshausen ist nun aber auch die Versetzung einer Ortstafel verbunden. Künftig sollen die Ortsdurchfahrten der beiden Dörfer nahtlos ineinander übergehen.
Beim Millionenprojekt des neuen Kindergartens in Elmshausen sollen weitere Pflöcke eingerammt werden. Die Kindergarten-Kommission des Gemeindevorstands empfiehlt, den Kindergarten auf acht Gruppen auszulegen. Darunter sind drei Krippen-Gruppen, denn das Kindergarten-Kuratorium empfiehlt, nicht mehr als fünf Gruppen für Kindergartenkinder in einem Haus unterzubringen.
Den Bau soll nach der Empfehlung der Kommission ein Generalunternehmer errichten. Ob die Gemeinde das Haus danach zunächst mietet oder gleich kauft, ist bisher nicht absehbar. Möglich wäre beides.
Der Kindergarten am Löserweg in Lautern, der noch bis Ende 2026 eine Betriebsgenehmigung hat, soll anschließend geschlossen werden. „Später“ sollen weitere der bisherigen Kindergärten wegfallen, hat die Kommission formuliert.
Das Kuratorium wird an dieser Stelle deutlicher. Es sieht nur die Möglichkeit, die Krippenplätze in den Containern am Kindergarten in Elmshausen sowie den Kindergarten in Beedenkirchen aufzugeben. Die marode Einrichtung in Reichenbach müsste nach Ansicht des Kuratoriums bestehen bleiben und saniert werden. Um die dortigen Platzprobleme zu lösen, soll die Zahl der Gruppen im Haus aber von vier auf drei reduziert werden. Der Bauwagen des Waldkindergartens aus Lautern soll hierher versetzt werden und eine weitere Gruppe aufnehmen.
Die Kosten für den Neubau in Elmshausen liegen nach der aktuellen Kostenschätzung bei zehn Millionen Euro. Das sind drei Millionen mehr als bei der ersten Schätzung aus dem Jahr 2019.
Planungsmittel für den Wetterschutz auf dem Friedhof Knoden-Schannenbach
Auch um den geplanten Bau auf dem Friedhof Knoden-Schannenbach geht es am Donnerstag. Auf der Tagesordnung steht „Trauerhalle“, was den Vertretern der Krehberg-Dörfer möglicherweise den Kamm schwellen lässt, denn sie sprechen eher von einem „Wetterschutz“. Den wollen sie und weniger ein komplettes Haus. Die Gemeindevertretung soll nun Planungsmittel freigeben in Höhe von knapp 19.000 Euro. Mit dem Geld soll Baurecht für das Projekt geschaffen und anschließend ein Bauantrag vorbereitet werden.
Die im Haupt- und Finanzausschuss in den vergangenen Wochen beratenen Satzungen sollen durch die Gemeindevertretung beschlossen werden. Unter anderem geht es um die neuen Benutzungsgebühren für die Dorfgemeinschaftshäuser und die Lautertalhalle. Außerdem soll die Gemeindevertretung zustimmen, dass der Platz vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Schannenbach in Doglianiplatz umbenannt wird, um die Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde zu würdigen.
Auch Personalien stehen auf der Tagesordnung. So sollen neue Beigeordnete für den Gemeindevorstand verpflichtet werden. Und es ist geplant, zwei Ortsgerichtsmitglieder für das Ortsgericht Lautertal I zu wählen. Es ist für den westlichen Bereich der Gemeinde sowie Beedenkirchen und Umgebung zuständig.
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