Freizeit

Bürger sollen die Wiese in Heppenheim mit Leben füllen

Die „Multifunktionsfläche“ am Erbachwiesenweg in Heppenheim ist ab morgen nutzbar. Ein paar Regeln gibt es zu beachten, sonst aber kann man der Fantasie freien Lauf lassen.

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rid/ü
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Eine leere Wiese ist die neue Multifunktionsfläche am Erbachwiesenweg, die ab mor-gen für Freizeitaktivitäten genutzt werden kann. Rechts die Hundewiese. © A. Wagner

Heppenheim. „Ach, ist der Rasen schön grün“, ist man versucht zu sagen, wenn man die neuste Errungenschaft der Stadt in Augenschein nimmt: Rund 8000 Quadratmeter Wiese warten ab dem morgigen Freitag auf kleine und große Heppenheimer, die sie mit Leben füllen. 120 mal 70 Meter ist die neue „Multifunktionsfläche“ zwischen dem Domizil der Motorradfreunde Heppenheim und der Hundewiese am Erbachwiesenweg, unweit des Bruchsees am Ortsausgang Richtung Laudenbach groß.

Warum „nur“ eine reine Wiese? Das sei bewusst so gewollt

Nun ist es an den Besuchern, sie zu nutzen. Ein paar Regeln gibt es zu beachten, sonst aber kann man der Fantasie freien Lauf lassen. Auf dem Gelände gibt es weder Bänke noch Tische, auch keine Tore oder anderes Mobiliar. Und das ist so gewollt. Bei einem Ortstermin stellten Bürgermeister Rainer Burelbach, Erste Stadträtin Christine Bender und Bauhofleiter Thomas Dexheimer die nach langem Warten endlich bespielbare Fläche vor, die die Stadt vom ehemaligen Ziegenzuchtverein übernommen hat.

Warum „nur“ eine reine Wiese und sonst nix? Das sei bewusst so gewollt. „Hier kann jeder spielen, toben, tun, was die Fantasie hergibt“, so der Rathauschef. Picknicken, kicken, Frisbee oder Federball spielen, sich sonnen, Kindergeburtstag feiern, Yoga machen, gemeinsam singen, vierblättrige Kleeblätter suchen und mehr – alles ist möglich. „Jeder ist eingeladen“, unterstreicht Burelbach. Schulklassen könnten die Multifunktionswiese beim Wandertag zu ihrem Ziel machen und dort mit Picknick und Spielen ausklingen lassen, äußerte er eine weitere Idee.

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Die Multifunktionsfläche ist groß genug, dass auch mehrer Gruppen sich hier beschäftigen können, ohne sich ins Gehege zu kommen. Vorerst muss jeder alles selbst mitbringen, was er für seine Freizeitbeschäftigung auf dem großen Gelände braucht. Bereits bestellt ist jedoch eine Sportbox, für die man dann einen digitalen Zugang bekommen kann, um Sport- und Spielgeräte zu entnehmen und nach Gebrauch wieder hineinzupacken. Eine solche Sportbox hat sich an anderer Stelle im Kreis bereits bewährt.

Geparkt werden kann auf den ausgewiesenen Parkplätzen

„Wir wollen keine Geräte oder Tore installieren“, so Burelbach. Auch, weil man nicht wolle, dass dann eine bestimmte Gruppe die Fläche für sich vereinnahmt. Tore könne man schließlich auch wie früher mit Jacken oder Rucksäcken markieren, so Bender. Dem Einfallsreichtum ist hier keine Grenze gesetzt. Wichtig ist nur, dass man am Ende alles Mitgebrachte wieder mit nach Hause nimmt. Auch den Müll, denn noch fehlen dort Mülleimer.

Der Zaun, der das Grundstück umgibt, ist 1,80 Meter hoch. Geparkt werden kann auf den ausgewiesenen Parkplätzen. An den Seiten entlang des Erbachwiesenwegs besteht dagegen Halteverbot. Hunde sind auf der Multifunktionsfläche nicht erlaubt, sie können sich nebenan auf der Hundewiese austoben. Auch Rauchen und Alkoholkonsum sind verboten. Das entsprechende Schild wird noch installiert.

Bei ehemaligen Vogelpark fehlt noch die Zaunanlage

Nun mag sich der ein oder andere denken, was denn so lange gedauert haben mag, wenn am Ende „nur“ eine eingezäunte Wiese entstanden ist. Doch es war tatsächlich einiges zu tun: Viel musste rückgebaut und entsorgt werden auf dem Gelände, die Fläche musste begradigt werden, die Wiese entwickelt. „Hier kam uns der viele Regen entgegen“, so Dexheimer. Auch musste die Genehmigungslage geprüft werden und die Zaunanlage musste bestellt und installiert werden. Das dauerte seine Zeit.

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Pünktlich zum Sommer ist das Grundstück jetzt einsatzbereit. Ein paar hundert Meter weiter auf dem ehemaligen Gelände des Vogelparks hat sich mittlerweile auch einiges getan. Die Toilettenanlage wurde fertiggestellt, drei Grillplätze sind entstanden, jeweils mit zwei Tischen und vier Bänken. Dort, wo früher der Spielplatz war, ist ein neuer entstanden: Eine Wippe und ein Schaukelgestell stehen bereit. Ist das Wetter mal nichts so gut oder scheint die Sonne allzu stark, kann man sich unter das schützende Dach des Pavillons flüchten.

Eigentlich könnte es losgehen – doch noch fehlt die Zaunanlage. Bestellt ist sie längst, sie lässt jedoch auf sich warten. Sobald diese installiert wird, kann auch diese Anlage für die Bevölkerung freigegeben werden. „Wenn alles fertiggestellt ist, gibt es rund um den Bruchsee ein schönes Freizeitangebot“, freut sich Christine Bender. Wer feiern möchte, der kann sich übrigens an die Motorradfreunde wenden, die ihr Domizil, das sie in Eigenarbeit in ein Schmuckstück verwandelt haben, auch vermieten. rid/ü

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