Heppenheim. Was lange währt, scheint endlich gut zu werden: Lange dauert es nicht mehr, bis die Hundewiese am Erbachwiesenweg ihrer Bestimmung übergeben werden kann. Es fehlen nur noch ein paar trockenere Tage.
„Wir warten auf besseres Wetter, um den Zaun zu versetzen“, so Bauhofleiter Thomas Dexheimer. Irgendwann Anfang des kommenden Jahres sollte es so weit sein, dann können dort Hunde nach Herzenslust toben, ohne dass Frauchen und Herrchen Angst haben müssen, dass sie ausbüxen oder überfahren werden.
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Man hatte in den vergangenen Wochen schon sehen können, dass jetzt Bewegung in das Projekt gekommen ist. Die Stallungen und Lagerräume im hinteren Bereich wurden endlich abgerissen, die entstandene Fläche dort vorbereitet.
Noch steht der Metallgitterzaun vor diesem Grundstücksteil, sobald der nach hinten Richtung Bahnlinie versetzt werden kann, steht der Nutzung nichts mehr im Wege. Die gesamte Infrastruktur ist so weit vorhanden: Der Zaun, ein Türchen und die Sicherheitsschleuse, damit sich die freilaufenden Hunde nicht davonstehlen können, sobald jemand die Türe öffnet.
Die Idee zur Multifunktionsfläche
Im August 2018 war es die FDP-Stadtverordnetenfraktion gewesen, die erstmals die Wünsche aus der Bevölkerung aufgegriffen und einen Antrag auf die Ausweisung einer Hundewiese in der Kreisstadt gestellt hat. Der wurde ebenso abgeschmettert wie der zweite Versuch im September 2019. Ein Argument der Gegner seinerzeit war nicht nur die fehlende Freifläche zu diesem Zeitpunkt: Abgeordnete aus den Reihen von CDU und SPD hatten auch erhebliche Vorbehalte gegen ein solches Vorhaben.
Ein Erdhaufen muss noch weichen
„In Heppenheim gibt es ausreichend Grünflächen, auf denen sich die Hunde austoben können“, konstatierte beispielsweise CDU-Mann Jens Karsten im Oktober 2019 im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss. Und sein SPD-Kollege Egon Eisermann sagte gar: „Das muss nicht sein, schon gar nicht in Heppenheim.“
Schließlich ergab sich die Option des Geländes am Erbachwiesenweg. Das 12 000 Quadratmeter große Areal, auf dem nun Hundewiese und Multifunktionsfläche entstehen, hatte einst der Ziegenzuchtverein in Erbpacht von der Stadt gemietet. Das Erbbaurecht wurde Anfang Oktober 2020 gelöscht, das Areal gehört seitdem wieder einzig und allein der Stadt. In der Folge machte die Große Koalition aus CDU und SPD den ehemaligen FDP-Antrag zum eigenen. Im November 2021 fiel die Entscheidung pro Hundewiese.
Die Übernahme des restlichen Geländes gestaltete sich schwierig. Im Laufe der Zeit wurden drei dort lebende Esel in einem Gnadenhof untergebracht, ein langjähriges Mitglied, das eines der Bestandsgebäude errichtet hatte, wehrte sich vehement, das Gelände zu räumen. Schließlich fiel eine Entscheidung im Juni 2022 auf juristischem Wege.
Direkt neben der Hundewiese soll eine Multifunktionsfläche entstehen. Auch diese ist so gut wie fertig. Ein Erdhaufen muss noch abgefahren werden, der Zaun wird – je nach Witterung – Anfang 2024 fertiggestellt.
Mehr passiert dort erst einmal nicht. Werden denn keine Tore aufgebaut? Man warte erst einmal ab, wie die Wünsche der Nutzer sind, so Dexheimer.
Falls dort regelmäßig und viel gekickt werden sollte, dann seien Kleinfeldtore rasch aufgestellt. Man möchte einfach nicht zu viel vorgeben oder Geld in Dinge investieren, die dann nicht genutzt werden. „Dort kann Frisbee gespielt werden. Kinder können Laufrad fahren oder rennen und toben. Es wird kein klassischer Spielplatz“, betont der Bauhofleiter.
Eine Schutzhütte steht schon
Das gesamte Gelände wurde übrigens dreigeteilt. Die Motorradfreunde kümmern sich um die Instandsetzung und Pflege des ehemaligen Vereinsgebäudes des Ziegenzuchtvereins auf dem nördlichen Teil des Grundstücks, renovieren dieses seit Sommer 2022 in Eigenregie und stehen kurz vor Fertigstellung.
Nicht weit von dem neu entstehenden Freizeitgelände entfernt, ist das nächste Projekt in Angriff genommen worden: Dass das ehemalige Vogelpark-Gelände am Bruchsee im Sommer 2024 genutzt werden kann, da ist Thomas Dexheimer optimistisch.
„Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für die Infrastruktur“, erläutert er.
Eine Schutzhütte steht bereits, eine WC-Anlage, die auch bei geschlossener Anlage von außen zu nutzen ist, ist ebenso bestellt wie die Zaunanlage. Man hänge hier allerdings von den teils sehr langen Lieferzeiten der Anbieter ab, wirbt Dexheimer um Verständnis, dass man bis dato noch nicht weiter vorangekommen ist.
Geplant sind auf dem Areal vorerst drei Grillstellen. Es gebe – je nachdem, wie das Angebot angenommen wird – jedoch eine Option auf weitere. rid/ü
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