Heppenheim. Gesperrt war die Brücke ab dem 14. März 2020, der beliebte Schleichweg für Autofahrer am verlängerten Erbachwiesenweg von und nach Laudenbach damit nicht mehr nutzbar. Schließlich wurde die 1965 entstandene und dringend sanierungsbedürftige Brücke über die Gleise der Bahnlinie Darmstadt-Mannheim im Frühjahr 2022 zum Ärger vieler Nutzer – wie lange zuvor angekündigt – abgerissen wurde.
Jetzt können alle, die sie vermissen, Hoffnung schöpfen: Im Investitionsplan Heppenheims ist der Bau einer neuen, dann aber nur noch für Radfahrer und Fußgänger geeigneten Ersatzbrücke vorgesehen. Schon für das kommende Jahr, heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus, sind Mittel für die Planung der Brücke vorgesehen. Mit welchem Aufwand das Projekt am Ende verbunden sein wird, dazu könne noch nichts gesagt werden, aber es sei ein Gespräch mit der Nachbargemeinde angesetzt. In dem es dann wohl nicht zuletzt um eine finanzielle Beteiligung gehen wird.
Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) hatte im Oktober 2022 unmissverständlich deutlich gemacht, dass eine neue Brücke nur dann in Betracht kommt, wenn die Nachbarn gleich hinter der Grenze zu Baden-Württemberg sich an der Erneuerung beteiligen. Schließlich sei sie „in deren ureigenstem Interesse“ und von zahlreichen Radfahrern und Fußgängern auf dem Weg zur Naherholung, als Schul- oder Berufsweg sowie für die Nahversorgung intensiv genutzt worden.
Wie sehr man vor allem in Laudenbach darauf hofft, dass die Verbindung wieder hergestellt wird, machte eine Petition deutlich, die im Oktober 2022 Burelbach übergeben wurde. Die politischen Fraktionen Laudenbachs hatten auf Initiative der dortigen SPD auf der baden-württembergischen Seite im Mai eine Petition für den Neubau einer Brücke für Radfahrer und Fußgänger am Erbachwiesenweg auf den Weg gebracht, die von fast tausend Bürgern unterstützt wurde. In der Petition heißt es: „Wir fordern die Stadt Heppenheim, den Kreis Bergstraße, die hessische Landesregierung, den Rhein-Neckar-Kreis und die Metropolregion auf, sich für einen solchen Neubau einzusetzen“. Dass mittlerweile der Nachbarkreis sowie das Land Baden-Württemberg, aber auch die hessische Landesregierung angekündigt haben, sich am Bau zu beteiligen, macht eine schnelle Umsetzung des Projektes wahrscheinlicher.
Aber auch länderübergreifende Pläne könnten eine Rolle spielen, wenn in absehbarer Zeit die Bagger anrollen: Die Verbindung ist ein wesentlicher Bestandteil mehrerer überregionaler Konzeptionen für einen Radschnellweg, der am Ende von Heidelberg oder Mannheim bis nach Darmstadt und weiter nach Frankfurt führen soll. Zwar ist die genaue Wegführung auf Heppenheimer Gemarkung weiter unklar, der Erbachwiesenweg spielt bei den Optionen aber eine wichtige Rolle.
Helfen wird sicherlich auch, dass beim Abriss der baufälligen alten Brücke mit Bedacht vorgegangen wurde: Die Widerlager blieben stehen und könnten für einen Nachfolgebau genutzt werden, womit ein Arbeitsgang für den Neubau entfallen könnte. Zeit könnte es allerdings noch kosten, die Arbeiten mit dem Fahrplan der Bahn zu koordinieren: Die Brücke führt über eine der meistbefahrenen Bahnstrecken Deutschlands. Bisher gibt es noch keinen Kontakt zur Bahn AG. jr/ü
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