Heppenheim. Im Zuge einer bundesweiten Initiative mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hat die Volksbank der Stadt Heppenheim 6750 Setzlinge von insgesamt 8000 Bäumen für ein Aufforstungsprojekt rund um das nahe gelegene Landschafts- und Vogelschutzgebiet „Weschnitzinsel“ finanziert, die aufgrund der idealen Wetterbedingungen bereits in den vergangenen zwei Wochen eingesetzt wurden.
In den einstigen Pappelwäldern sollen jetzt Mischwälder mit Feldahorn, Hainbuche, Vogelkirsche, Erle, Winterlinde, Spitzahorn und Schwarznuss entstehen.
Ende 2024 soll die Million voll sein
Zum Pressetermin vor Ort freute sich Matthias Martiné, Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt-Südhessen, Vertreter der Schutzgemeinschaft, der Stadt und des Kreises begrüßen zu dürfen. Vor allem aber dankte er den städtischen Forstwirten für ihre getane Arbeit. „Ein Unternehmen, was 160 Jahre alt ist, kann in Sachen Nachhaltigkeit nicht so viel falsch gemacht haben“, sagte Martiné.
Die Zahl 6750 stehe für zehn Bäume pro Mitarbeiter der Volksbank Darmstadt Südhessen. Insgesamt sei es in der Zusammenarbeit mit der SDW das Ziel, eine Million Bäume in ganz Deutschland zu pflanzen. 700 000 Bäume der Klima-Aktion hätten ihren Weg in die Erde schon gefunden. Bis zum Jahr 2024 soll eine Million voll sein.
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„Wir sind kein besonders energieintensives Unternehmen, umso selbstverständlicher ist unser Ziel, klimaneutral zu werden“, sagte Martiné.
Erste Stadträtin Christine Bender freute sich über die Spende und nutzte die Gelegenheit, dem anwesenden Forstteam zu danken, das sonst im Wald seine Arbeit verrichte und deshalb nicht so sichtbar sei.
Der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf dankte der Genossenschaftsbank.
Die Aufforstung in Heppenheim käme freilich auch dem Kreis Bergstraße zugute. „Wir stellen fest, dass die freie Fläche durch den Siedlungsdruck an der Bergstraße ein rares Gut ist und der Wald leidet“, sagte Schimpf. „Insgesamt ist das heute ein guter Tag für Heppenheim und den Kreis.“ Seit dem vergangenen Jahr habe der Kreis ein Nachhaltigkeitsgremium eingerichtet. „Als öffentliche Hand müssen wir in Sachen Umwelt- und Klimaschutz eine Vorreiterrolle inne haben“, sagte Schimpf.
Gute Bedingungen für Setzlinge
Bei dem vorherigen Baumbestand, der dem Klimawandel nicht standgehalten habe, handele es sich um sogenannte „Fröhlich-Pappeln, die in den fünfziger und sechziger Jahren auf Empfehlung von Professor Fröhlich gepflanzt wurden“, sagte Christoph von Eisenhart Rothe, Landschaftsgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Hessen. Die Störche am Himmel seien ein hoffentlich gutes Zeichen dafür, dass sie den Mäusefraß rund um die Setzlinge gering hielten.
Stadtförster Thomas Schumacher informierte über die Begebenheiten vor Ort. „Heute fliegen hier Störche zwischen den Feldern der Bauern und hinterlassen einen wildromantischen Eindruck“, sagte der Förster. Ein Luftbild von 1953 zeige, dass in der Ebene kaum ein Baum und allenfalls ein paar Obstbäume gestanden haben.
Forstwirtschaftsmeister Jochen Bitsch sagte, dass es mit dem Setzen der jungen Bäume noch lange nicht getan ist.
Die insgesamt 8000 Bäume wurden auf zwei nicht weit voneinander entfernt liegenden Flächen von je 10 000 Quadratmetern gesetzt, die zunächst vorbereitet werden mussten. Zum Schutz vor Rehfraß wurden sie umzäunt. In den nächsten Jahren müsse der Wildwuchs vor allem der Brombeere nieder gehalten werden, weswegen die Forstwirte immer wieder gefordert seien, nach den Flächen zu schauen. dj/ü
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