Bensheim. Seit einiger Zeit hat der Bensheimer Weltladen Sankt Georg geschäftliche Beziehungen zu „Conflictfood“, einer Handelsorganisation, die Lebensmittel aus Konfliktregionen dieser Erde direkt von den Erzeugern importiert – unter anderem Tee und Kaffee aus Myanmar, Freekeh aus Palästina oder Safran von einem Frauenkollektiv in Afghanistan.
„Die Zukunft Afghanistans ist nach der Machtübernahme der Taliban ungewiss“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Kooperation mit den Partnern in Afghanistan. Conflictfood-Mitarbeiter sprachen mit den Frauen aus dem Safran-Kollektiv in der Region Herat über die Sicherheitslage vor Ort: „Es ist vollkommen unklar, wie es weiter geht. Die Frauen haben die Befürchtung, dass sie in Zukunft wieder Schlafmohn auf ihren Feldern anbauen müssen – Schlafmohn als Grundstoff für Opium.“
Und weiter: Der mutige Umstieg der Bäuerinnen von der Opiumherstellung zum Anbau von Safran, war von den Taliban geduldet. Die Frauen konnten ihnen in den letzten Jahren aus dem Weg gehen oder sich mit ihnen arrangieren.
Safran wächst vorwiegend im Mittelmeerraum und Nahen Osten und wird auch heute noch in mühevoller Handarbeit geerntet. Aus den Blüten gewinnt man die charakteristischen roten Fäden, welche bereits seit Jahrtausenden rund um den Globus als Luxusgut gelten.
Die Mission von Conflictfood und auch des Bensheimer Weltladens Sankt Georg, durch Handel einen Wandel zu erwirken, ist nun wichtiger denn je.
Conflictfood und die Aktiven im Weltladen glauben weiterhin an eine selbstbestimmte Zukunft für das Frauenkollektiv und informieren, sobald es weitere Nachrichten aus Afghanistan gibt. red