„Auch Kreis Bergstraße fordert Hilfe nach Abschaltung des AKW Biblis“, BA vom Montag, 23. Januar
Der Bund und das Land Hessen sollen nach dem Aus für das KKW Biblis finanzielle Hilfe für den Kreis Bergstraße leisten: „Förderung des aktiven Konversionsprozesses.“
Schließlich, heißt es in der Begründung, hätte der Landkreis jahrzehntelang maßgeblich zur Energieversorgung in Deutschland beigetragen.
Landrat Engelhardt zollt erstmals Respekt für die 800 Männer und Frauen, die bis zum 15. März 2011 (Frau Merkel ließ abschalten) zuverlässig elektrischen Strom produzierten. In 30 Jahren wurden 480 TWh (Terawattstunden) CO2-freier Strom erzeugt.
Politiker können mit dieser Zahl nichts anfangen. Es ist die Strommenge, mit der man zum Beispiel sechs Millionen Haushalte 30 Jahre lang versorgen kann. Biblis lieferte immer zwei Drittel des hessischen Strombedarfs. Alternativ hätte man den Strom auch mit etwa 3500 großen Windkraftanlagen erzeugen können (wenn der Wind weht). Das KKW Biblis hätte noch weitere 30 Jahre laufen können und der Kreis Bergstraße bräuchte jetzt keine Hilfe für den Strukturwandel.
Die Wertschätzung für das KKW Biblis war zu Beginn sehr groß. Es waren Referenzanlagen, die leistungsstärksten Anlagen der Welt. Sie gingen 1974 (A) und 1976 (B) ans Netz. Ministerpräsident Osswald, SPD, sprach die zukunftweisenden (?) Sätze: „Mit diesen beiden Musteranlagen der Energiewirtschaft sind wir in Hessen die Speerspitze der Weltspitze. Wir haben damit die sauberste, zuverlässigste und preisgünstigste Form der Energieerzeugung.“ Der Schah von Persien hat es besichtigt und dann gleich zwei Anlagen Typ Biblis B bestellt (Buschehr).
Hans Ambos
Bensheim