Es ist interessant zu beobachten, wie sich Fakten einem gewünschten Ergebnis anpassen lassen. Gezwungenermaßen muss ich mich seit 2015 mit der Bebauung am Seegenberg auseinandersetzen. Deshalb eine kleine Recherche zu dem Zahlenspiel der Wohneinheiten (WE): Noch im Jahre 2015 wurden die Anwohner beruhigt, dass eine moderate Bebauung geplant ist und somit der Natur viel Raum gelassen wird.
Die Begründung zum rechtskräftigen Bebauungsplan aus der Zeit nennt 40 bis 81 WE (Seite 36, Kapitel 1.24, Tabelle 4). Dr. Lübke & Kelber, German Real Estate, offeriert das Gelände mit 58 WE. Die LBBW benennt in ihrem ersten Exposé Anfang 2017: 85 bis 100 Wohneinheiten.
Im Mittel werden von 2015 bis Anfang 2021 60 Wohneinheiten kommuniziert – oder eben wie im Bebauungsplan 40 bis maximal 81 (BA Artikel vom 2. Dezember 2015 Ortsbeiratssitzung, BA-Artikel vom 5. Dezember. 2020 Bauausschusssitzung, Redebeitrag von Thomas Götz vom 17. Dezember 2020 vor den Stadtverordneten, BA Artikel vom 7. Januar 2021 zur Stadtverordnenversammlung).
Bei der Online-Veranstaltung am 3. März 2021 zur 1. Änderung des Bebauungsplan wurde darauf bestanden, dass ursprünglich 114 WE geplant waren.
Inzwischen haben sich die 114 Wohnungen in der Kommunikation manifestiert, die sich mit der Änderung des Bebauungsplans auf 170 WE erhöhen sollen. Nicht so schlimm, oder? Oder erhöhen sich tatsächlich 40 bis 81 auf 170 Wohneinheiten?
Nach einer Analyse von 25 Bundesbehörden müssen sich Städte gegen Klimarisiken wappnen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze spricht von gewünschten Schwammstädten mit vielen Bäumen und Grünflächen. Zitat: „Wir müssen anders bauen.“ (Spiegel-Online vom 14. Juli 2021 über Extremwetter, Wassermangel und Waldsterben).
Claudia Scherber
Schönberg