„Die nächste Runde im Groß-Kita-Streit“, BA vom 22. Juli, und „Auch in Gronau steigt Furcht vor Hochwasser“ BA vom 23. Juli
Im Westen nichts Neues, wenn die regierende Koalition ihren Willen gegen die orts- und gebietskundigen Ortsbeiräte durchsetzt. In Gronau stellt der CDU-Mann Tobias Heinz fest, dass die Hochwasserthematik „seit Jahren in der Diskussion“ sei, sich aber die „Dringlichkeit angesichts der Bilder aus der Eifel“ erhöht. Es ist schön, dass Teile der CDU-Fraktion in der Realität ankommen.
Im gleichen Zug wird aber im alten Neckarbett eine Groß-Kita geplant und es sollen weitere Flächen versiegelt werden. Interessant wird hier sein, was die hydrologischen Gutachten und die Hochwasserrisikokarten für eine Gefährdung prognostizieren.
Allerdings darf niemand so naiv sein und glauben, die schrecklichen Bilder aus der Eifel oder andere Fakten würden die Entscheidungsträger in den Regierungsparteien beeinflussen. So konnte ich zu meiner Zeit als Ortsbeiratsmitglied in Wilmshausen beobachten, wie die Interessen von Bauträgern und Investoren verfolgt werden und wie sich die Fakten den politischen Entscheidungen anpassen mussten.
Beim Baugebiet „Am alten Mühlgraben“ in Wilmshausen (jetzige Siegurd-Rascher-Straße) interessierten die Bedenken des Ortsbeirates niemanden. Die Behörden hatten die Baugrundstücke anfangs in einem „Überflutungsbereich“ der Lauter gesehen, was dann später gestrichen wurde, um den Gang durch die Gremien zu erleichtern.
Aber es galt– und gilt immer noch – der Spruch: „Wenn der Ortsbeirat zustimmt, ist es schön, wenn er ablehnt, ist es auch egal“.
Tilman Markowetz
Ehemalig Ortsbeirat in
Bensheim-Wilmshausen
Freiburg