Zeitzeichen Kunst kommt von gesund

Kunst kann vieles und steht für vieles. Dass sie auch als Heilmittel taugt, hat sich hierzulande noch nicht genug herumgesprochen.

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Thomas Groß
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Kunst inspiriert, sie kann Horizonte öffnen, ein Gefühl von Freiheit befördern und die Stimmung heben. Zugeben: Wir haben hier mit Bedacht das Modalverb können gebraucht und sind ein wenig ins Schwärmen geraten. Und ja: Es gibt noch immer viele Menschen, die durch Kunst nur dazu inspiriert werden, sie verächtlich zu machen. Aber auch das ist keine Kunst – um hier noch auf die wohl häufigste Behauptung solcher Menschen anzuspielen.

Zurück zum Punkt: Kunst kann positive Gedanken befördern. Und somit kann sie Heilungs- und Gesundungsprozesse unterstützen. Das sogenannte Glückshormon Dopamin wird beim Kunstgenuss nachweislich freigesetzt; also ist dieser ähnlich wohltuend wie ein Waldspaziergang oder maßvoller Sport. Und also sollte es Kunst auf Rezept geben: Museumstickets statt Tabletten.

In Großbritannien wurde das schon ausprobiert, um Stresserkrankungen oder Depressionen zu lindern. Kanada, Belgien und Frankreich folgten und verweisen ebenfalls auf messbare Erträge, wie wir einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa entnehmen. Deutschland aber hinkt hinterher, fast wie die alte (Eisen-)Bahn. Aber soll es im bevorstehenden Reformherbst nicht auch um Gesundheitsversorgung gehen? Wir hoffen mal, die zuständige Ministerin oder einige ihrer Mitarbeiter lesen den erwähnten Bericht (oder diesen hier) ebenfalls.

Redaktion Kulturredakteur, zuständig für Literatur, Kunst und Film.