Bergsträßer Schüler haben ChatGPT schon zum Schummeln genutzt

Zu diesem Thema hat sich die BAnane-Jugendredaktion genauer umgehört.

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Die Webseite von ChatGPT. © Karl-Josef Hildenbrand/dpA

Bergstraße. Seit einiger Zeit ist das Thema ChatGPT in aller Munde. Doch was versteckt sich hinter dem Namen eigentlich und wofür kann man es verwenden?

ChatGPT ist eine künstliche Intelligenz (KI), die wie ein Chatbot funktioniert und der Öffentlichkeit zugänglich ist. Grundsätzlich beantwortet die KI Fragen, die man ihr stellt. Dabei lässt sich ChatGPT nicht nur für geschäftliche, sondern auch für private Anwendungsfälle nutzen.

Zu den privaten Anwendungsfällen zählt unter anderem die Reiseplanung, die Erstellung eines Essensplans oder die Suche nach Geburtstagsgeschenken. Bei geschäftlichen Anwendungen kann die KI zum Beispiel einen Entwurf für eine Abwesenheitsmail, einen Lebenslauf oder ein Motivationsschreiben generieren oder jemanden für ein Vorstellungsgespräch vorbereiten.

Die Nutzung der KI wird jedoch häufig kritisch gesehen, zum Beispiel, wenn Schüler diese nutzen, um die Lösung für ihrer Hausaufgaben zu erhalten oder zur Erstellung von Präsentationen. Zu diesem Thema hat sich die BAnane-Jugendredaktion genauer umgehört: Würden Jugendliche zum Schummeln in der Schule oder in der Uni ChatGPT nutzen? Die Umfrage fand diesmal anonym statt. 

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A.: Ich würde es nicht ausschließen, ChatGPT zu nutzen. Bis jetzt habe ich es noch nicht benutzt, jedoch kann es beim Schreiben von Hausarbeiten oder zum Lernen hilfreich sein, da die KI schnell Informationen heraussuchen kann und diese direkt verarbeitet und umschreibt. Dennoch habe ich schon unterschiedliche Meinungen dazu gehört, dass ChatGPT auf der einen Seite qualitativ gute Informationen umschreibt, auf der anderen Seite aber auch nicht. Wahrscheinlich ist dies immer vom Thema abhängig. Aus diesem Grund schließe ich es nicht aus, es zu nutzen. Es kommt aber auch auf die Antwort der künstlichen Intelligenz an.

B. (16): Also ich würde ChatGPT nutzen, aus dem einfachen Grund, dass es mir Arbeit erspart. Dennoch würde ich das Ergebnis noch einmal überdenken und wenn nötig verändern.

C. (17): Ich finde, ChatGPT ist etwas Positives, es erspart mir viel Arbeit. Auch finde ich, dass die Lehrer und Lehrerinnen wie auch unsere Erziehungsberechtigten entspannter damit umgehen sollten. Sie sollten mit dem Wandel der Zeit gehen. Das ist nun mal unsere Zukunft.

D. (17): Ich weiß nicht sicher, ob ich es nutzen würde. Und wenn ich es nutzen würde, würde ich auch noch eigene Formulierungen und Ideen hineinbringen, einfach, um es personalisierter zu gestalten. Ich weiß aber nicht, ob ich dem Programm vertrauen kann und hätte auch immer Angst, dass meine Lehrer und Lehrerinnen herausfinden würden, dass ich dieses Programm nutze. Ein weiterer Punkt ist, dass ich davon ja keinen Lerneffekt habe. Dennoch ist das unsere Zukunft und man muss lernen, damit umzugehen.

E. (17): Ich habe ChatGPT schon genutzt und würde es auch noch einmal nutzen. Es hat mir Zeit und Arbeit erspart. Ich würde es für bestimmte Themen weiterempfehlen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es nicht die eigene Leistung ist.

F. (16): ChatGPT habe ich schon für eine Präsentation genutzt. Es war sehr gut, nur teilweise nicht korrekt. Dennoch würde ich es wieder nutzen und weiterempfehlen.

G. (17): Ich würde ChatGPT nutzen. Ich finde das schon cool. Und es macht ja keinen Unterschied, ob ich mir jetzt für eine Hausarbeit zehn Quellen durchlesen muss oder das Programm mir im Prinzip eine Zusammenfassung dieser Quellen gibt. Ich spare Zeit und Arbeit.

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H. (19): Ich denke nicht, dass ich ChatGPT benutzen würde, um mir ganze Hausaufgaben oder Hausarbeiten schreiben zu lassen. Zum einen gibt es meines Wissens nach die Möglichkeit herauszufinden, ob ein Text von dem Programm geschrieben wurde oder nicht, und das wäre mir einfach zu riskant. Allerdings kann man ChatGPT ja auch zur Recherche nutzen. Dabei könnte ich mir vorstellen, das einmal auszuprobieren, um fremde Texte zusammengefasst zu bekommen und so schneller arbeiten zu können. 

I.: Meiner Meinung nach ist es noch kein Schummeln, wenn man die Hilfsmittel, die einem zur Verfügung stehen, nutzt, um sich optimal für die Schule vorzubereiten oder sich Wissen anzueignen. Ich denke jedoch, dass man das Denken nicht ChatGPT überlassen sollte, da sonst Lern- und Wissenslücken entstehen können. Man geht ja in die Schule, um sich ein gutes Allgemeinwissen aufzubauen und möglichst gut für das spätere Leben vorbereitet zu sein. ChatGPT sollte deshalb nicht das Lernen für Schüler übernehmen, sondern als modernes Hilfsmittel für effizientere Wissensvermittlung eingesetzt werden.

J.: Ich benutze ChatGPT momentan nicht, da ich mich auf mein Abitur vorbereite und es nicht förderlich wäre, eine künstliche Intelligenz meine Arbeit erledigen zu lassen. Jedoch habe ich ChatGPT teilweise benutzt, um mir schwierige Texte zusammenfassen zu lassen. Aber auch dort entstanden teilweise Lücken im Inhalt, weshalb man selbst immer noch einmal drüber lesen muss. Auch praktisch ist es, sich mit ChatGPT schwierige Themen aus dem Unterricht erklären zu lassen. Und wenn ich mal ChatGPT für Hausaufgaben benutzt habe, dann habe ich danach immer versucht, das Ganze noch in eigene Worte zu fassen.

K.: Ich persönlich nutze ChatGPT nicht, da ich das System noch nicht ganz verstanden habe. Trotzdem glaube ich, dass das Programm ganz hilfreich ist und man sich Zeit sparen kann, anstatt alle Informationen selbst zu erarbeiten. Deshalb würde ich ChatGPT benutzen, um meine Hausaufgaben schneller erledigen zu können.

L.: Ich bin der Meinung, dass ChatGPT zwar schon eine Hilfe sein kann. Jedoch sind Aufgaben in der Schule teilweise so gestellt, dass die Lösung, die ChatGPT vorschlägt, nicht inhaltlich an das herankommt, was man selbst schreiben würde. Wenn Mitschüler die KI für Hausaufgaben benutzen, kann ich das verstehen, aber wenn es um Klausurersatzleistungen geht, finde ich, dass gegenüber anderen Schülern die Nutzung von ChatGPT unfair ist. Es bringt mich selbst außerdem nicht weiter, ChatGPT meine Hausarbeiten schreiben zu lassen, weil ich mich dadurch wissenstechnisch nie weiterbilden könnte. Außerdem finde ich die Leistungen, die ChatGPT erbringen kann schon beinahe gruselig und ich kenne mich noch zu wenig damit aus, um es sinnvoll nutzen zu können.

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